Hintergrund: Gaddafis Söldner
Berlin (dpa) - Seit Monaten werfen die Aufständischen dem langjährigen Diktator Muammar al-Gaddafi vor, Söldner gegen sie in den Kampf zu schicken. Die Rede ist von Afrikanern aus Ländern wie Mali, Niger oder dem Tschad.
Es gibt auch Spekulationen um Söldner aus Europa, etwa aus Serbien und der Ukraine. Belgrader Zeitungen berichteten am Freitag von fünf Serben, die als angebliche Gaddafi-Söldner festgenommen worden seien.
Serbien weist dies offiziell von sich. In Libyen dienten keine serbischen Militärangehörigen oder Polizisten, sagte der serbische Verteidigungsminister Dragan Sutanovac. Falls die fünf Söldner tatsächlich Serben seien, hätten sie mit den Sicherheitsstrukturen ihres Heimatlandes nichts zu tun, sondern seien auf eigene Faust in Libyen.
Die auflagenstärkste ukrainische Zeitung „Segodnja“ berichtete am Freitag über einen Einsatz von Söldnern aus Ex-Sowjetrepubliken. „In Libyen sind viele russische und ukrainische Piloten“, zitierte das regierungsnahe Blatt einen Piloten. „Sie zahlen gutes Geld, bis zu 10 000 US-Dollar pro Monat. Unsere Jungs fliegen Kampfjets, nicht in Uniform, ohne Dokumente, so dass sie nicht identifiziert werden können. Viele Leute wissen das.“
Der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleg Woloschin, schloss am Freitag nicht aus, dass es in Libyen einige Söldner mit ukrainischer Staatsbürgerschaft gibt. Entsprechende Hinweise habe er aber nicht. „Wenn wir erfahren, dass es dort ukrainische Staatsangehörige gibt, die dort widerrechtlich kämpfen, werden sie bei uns vor Gericht gestellt“, sagte Woloschin der Nachrichtenagentur dpa.