Hintergrund: Große Demonstrationen in Deutschland
Leipzig (dpa) - Mit rund 100 000 Demonstranten wird am Mittwoch in Leipzig gerechnet. Klingt viel - doch in Deutschland gingen früher schon viel mehr Menschen auf die Straße.
Und dann in der Regel für ein gemeinsames Ziel, während sich in Leipzig die Demonstrierenden aufsplitterten in Anhänger und Gegner des Pegida-Ablegers.
- In Leipzig läuteten 1989 MONTAGSDEMONSTRATIONEN die friedliche Revolution in der DDR ein. Allein am 23. Oktober zogen knapp 300 000 Menschen durch die Stadt. Am 4. November 1989 demonstrierten sogar bis zu eine Million DDR-Bürger auf dem Berliner Alexanderplatz.
- In der Bundesrepublik kamen in den 80er Jahren mehrfach Hunderttausende zu Aufmärschen der FRIEDENSBEWEGUNG. Im Bonner Hofgarten protestierten im Oktober 1981 etwa 300 000 Menschen, an den Bonner Rheinwiesen im Juni 1982 rund 400 000. Gut 20 Jahre später zählte die Polizei im Februar 2003 in Berlin 500 000 Menschen bei einer Großdemonstration gegen den Irak-Krieg.
- Auch die Gegner der ATOMKRAFT mobilisierten wiederholt die Massen. 150 000 kamen im Oktober 1979 zu einer Kundgebung in Bonn, jeweils rund 100 000 im März 1979 in Hannover, im Februar 1981 in Brokdorf (Schleswig-Holstein), im März 1986 im bayerischen Wackersdorf und im September 2010 in Berlin.
- Im November 1992 gingen allein in Berlin mehr als 300 000 Menschen gegen Gewalt an Asylbewerbern auf die Straße. Im Dezember protestierten insgesamt weit mehr als eine Million Menschen gegen FREMDENHASS: bis zu 450 000 in Hamburg, mehr als 300 000 in München, gut 200 000 in Berlin, jeweils 120 000 in Stuttgart und Karlsruhe sowie je 100 000 in Nürnberg, Hannover, Frankfurt/Main und Wuppertal.