Hintergrund: Immer wieder Waffengewalt gegen Schwarze
St. Louis (dpa) - Tödliche Schüsse von Weißen auf unbewaffnete Afroamerikaner haben in den USA schon oft für Massenproteste gesorgt. Im September beginnt ein zweiter Mord-Prozess gegen Michael Dunn, der 2012 einen schwarzen Teenager in Florida erschossen hat.
In einem ersten Verfahren war er wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen worden. 2013 wurde George Zimmerman freigesprochen. Als Mitglied einer Bürgerwehr hatte er einen 17-Jährigen erschossen und sich auf Notwehr berufen. Andere Fälle:
Juli 2010: Nach einem milden Urteil gegen einen weißen Ex-Polizisten kommt es in Kalifornien zu Ausschreitungen und Plünderungen. Der Mann hatte einen unbewaffneten Schwarzen erschossen, er wurde wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren Haft verurteilt.
November 2006: Ein unbewaffneter Schwarzer stirbt im Kugelhagel der New Yorker Polizei. Er hatte nach dem Verlassen einer Bar im Auto mit Freunden ein Zivilfahrzeug der Polizei gerammt. Im April 2008 werden drei Polizisten freigesprochen.
April 2001: Tödliche Schüsse eines Polizisten auf einen unbewaffneten Schwarzen lösen schwere Rassenunruhen in Cincinnati (Ohio) aus. Die Behörden rufen den Notstand aus. Der getötete 19-Jährige war bei einer Kontrolle geflüchtet, der Polizist wurde freigesprochen.
Februar 2000: Vier Polizisten, die einen afrikanischen Einwanderer erschossen hatten, werden freigesprochen. Das Urteil der Jury aus schwarzen und weißen Schöffen ist heftig umstritten, in New York kommt es zu Ausschreitungen.
März 1991: Vier Autobahn-Polizisten schlagen den Afroamerikaner Rodney King nach einer Verfolgungsjagd zusammen. Ein Amateur-Video geht um die Welt. Der Freispruch der Männer führt in Los Angeles zu Unruhen mit Dutzenden Toten. In einem Revisionsverfahren werden zwei der Polizisten 1993 zu jeweils 30 Monaten Haft verurteilt. Außerdem erhält das Opfer eine millionenschwere Entschädigung.