Hintergrund: Wie geht es nach dem Stresstest weiter?

Frankfurt/Main (dpa) - Europas Aufseher haben die Banken durchleuchtet wie nie zuvor. Wie geht es nun weiter?

- Am 4. November übernimmt die Europäische Zentralbank (EZB) die Oberaufsicht über die 120 führenden Banken im Euroraum.

- Sollten sich während der Tests Kapitallöcher aufgetan haben, müssen die betroffenen Institute BINNEN ZWEI WOCHEN NACH VERÖFFENTLICHUNG der EZB-Ergebnisse Pläne vorlegen, wie sie diese stopfen wollen.

- Probleme, die beim Bilanzcheck im ersten Teil der Überprüfung festgestellt wurden, müssen die Banken innerhalb von SECHS MONATEN NACH BEKANNTGABE der Ergebnisse lösen.

- Kapitallöcher im Stresstest - Banken müssen beweisen, dass sie auch bei widrigen Umständen genug Kapital haben - müssen NEUN MONATE NACH BEKANNTGABE der Ergebnisse gestopft sein.

- Die Banken müssen sich dann also frisches Geld besorgen. Das könnte allerdings schwierig werden, wenn viele Durchfaller gleichzeitig um Investoren buhlen. Gelingt es den Banken auf dem Kapitalmarkt nicht, sollen noch einmal die Nationalstaaten einspringen. In vielen Ländern gibt es dafür bereits entsprechende Notfallprogramme. Umstritten ist, ob in letzter Konsequenz auch Gelder aus dem europäischen Schutzschirm ESM genutzt werden können.

- Sparer müssen sich zunächst jedenfalls keine Sorgen machen. Die Politik wird ihre Einlagen schützen, um eine mögliche Panik zu vermeiden. Deshalb haben die Banken auch Zeit für das Stopfen der Löcher.