Irans Präsident wirft Israel Kriegsverbrechen vor
Teheran (dpa) - Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat Israel schwere Verbrechen im Gazastreifen vorgeworfen. „Dieser Völkermord, dieses Töten unschuldiger Menschen und diese unmenschlichen Kriegsverbrechen müssen gestoppt werden“, sagte Ruhani während einer Gaza-Konferenz in Teheran.
Ruhani kritisierte die Vereinten Nationen und insbesondere einige Mitglieder des Sicherheitsrats wegen ihres Schweigens zu Israel. Dies habe Israel nur zu noch mehr Verbrechen ermutigt, sagte Ruhani. Deshalb sollten sich andere internationale Organisationen wie die Bewegung der Blockfreien Staaten dafür einsetzen, dass das Leid der Menschen in Gaza gemildert werde. Nach iranischen Angaben nahmen Außenminister und Vizeaußenminister aus 30 Ländern an der Teheraner Konferenz teil.
Auch der iranische Außenminister Mohammed Dschwad Sarif bezeichnete Israel als Kriegsverbrecher. „Die zionistischen (israelischen) Verbrecher müssten vor einem internationalen Tribunal verurteilt werden“, sagte Sarif auf der Konferenz. Um dies zu ermöglichen, sollten die Bewegung der Blockfreien Staaten und die Islamische Konferenz zusammen und einheitlich handeln, so der Außenminister.
Alle Teilnehmer an der Konferenz forderten sofortige Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen, besonders mit Medikamenten und Nahrungen. Vizeaußenminister Abbas Araghchi räumte ein, dass die ägyptische Grenze zu Gaza noch geschlossen sei. „Wir führen aber intensive Verhandlungen mit Kairo, damit zumindest die Grenze dort schnellstens geöffnet wird“, sagte Araghchi.
Arabische Diplomaten zweifeln jedoch an einem Erfolg der Konferenz. Der Rang der Teilnehmer sei einfach zu niedrig gewesen, um praktische Lösungen zu finden, so die Diplomaten.