Land in Zentralasien Kirgistan - Zwischen Demokratie und Terrorismus
Bischkek (dpa) - Das seit 1991 unabhängige Kirgistan ist das erste Land in Zentralasien, das - seit einem Umsturz 2010 - eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild eingeführt hat. Seit 2011 regiert der sozialdemokratische Präsident Almasbek Atambajew.
Kirgistan ist ein armes Hochgebirgsland. Wichtigste Devisenquellen sind die Geldüberweisungen der Arbeitsmigranten aus dem Ausland, vor allem aus Russland. Die 5,7 Millionen Einwohner des säkularen Staates sind größtenteils sunnitische Muslime, ein Drittel ist nach UN-Daten jünger als 15 Jahre.
Mehrere Hundert Kirgisen sollen sich nach offiziellen Angaben der Behörden in Bischkek der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien angeschlossen haben. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen. Eine Spur des Terroranschlags in Istanbul in der Neujahrsnacht führte nach Kirgistan.
Moskau hat seinen Einfluss auf die Ex-Sowjetrepublik ausgeweitet: 2015 trat Kirgistan der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion bei. Zudem will Kirgistan nach dem Bombenanschlag in St. Petersburg eng mit Russland bei der Terrorbekämpfung zusammenarbeiten.