Hintergrund Kurze Antworten: Die Schnellfragerunde im TV-Duell

Berlin (dpa) - In einer Schnellfragerunde wollten die Moderatoren des TV-Duells kurze Antworten von Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) bekommen. Eine Dokumentation:

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Frage: Die Ehe ist für mich immer erst eine Verbindung von Mann und Frau - ja oder nein?

Schulz: „Nein.“

Merkel: „Die Ehe ist jetzt für gleichgeschlechtliche Paare eingeführt. Im Grundgesetz ist sie so definiert, nach meiner Auffassung, dass es die Verbindung von Mann und Frau ist. Ich glaube, die Entscheidung, die wir getroffen haben im Deutschen Bundestag, ist eine befriedende Entscheidung.“

Frage: Finden Sie gut, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar stattfindet - ja oder nein?

Merkel: „Nicht so besonders gut, nein.“

Schulz: „Nein.“

Frage: War die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft ein Fehler?

Schulz: „Nein.“

Merkel: „Wir haben keine generelle doppelte Staatsbürgerschaft, und dabei bleiben wir auch.“

Frage: Soll das Wahlrecht ab 16 künftig auch für Bundestagswahlen gelten?

Merkel: „Nein.“

Schulz: „Ja. Ich antworte immer so kurz, sie macht immer noch drei Sätze hinten dran.“

Frage: Dass der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) beim russischen Staatskonzern Rosneft angeheuert hat, finde ich gut oder schlecht.

Schulz: „Schlecht.“

Merkel: „Schlecht. Es ist ein gelistetes Unternehmen. Er untergräbt die Sanktionen, die die Europäische Union erhoben hat. Das ist ein sehr trauriger Zustand.“

Schulz: „Naja. (...) Gerhard Schröder hat sich um dieses Land große Verdienste erworben. Er hat die Bundesrepublik Deutschland aus dem schmutzigen Irakkrieg herausgehalten. Damit bleibt er ein Kanzler, der ein Ruhmesblatt in der Geschichte unseres Landes beschrieben hat. Aber ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass ehemalige Bundeskanzler oder ehemalige Bundespräsidenten wie Herr (Christian) Wulff, der jetzt für einen türkischen Unternehmer arbeitet, so gut ausgestattet sind, dass sie meinetwegen Honorare für Memoiren einnehmen sollten, aber sich nicht irgendwelchen Wirtschaftsunternehmen anvertrauen sollten. Deshalb bin ich der Meinung, dass Gerhard Schröder das nicht tun sollte. (...) Es geht auch bei dieser Bundestagswahl um die Zukunft der Bundesrepublik Deutschland, nicht um die Zukunft von Gerhard Schröder.“

Frage: Herr Schulz, schließen Sie aus, in der kommenden Legislatur als Juniorpartner wieder in eine große Koalition mit der CDU zu gehen?

Schulz: „Ich strebe die Kanzlerschaft der Bundesrepublik Deutschland an. Ich werde bis zum 24. September versuchen, die Mehrheit dafür zu erwerben. (...)“