Menschenrechtler fordern Freilassung von Liu Xiaobo

Peking (dpa) - Anlässlich der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises haben Menschenrechtsgruppen China aufgefordert, den inhaftierten Dissidenten Liu Xiaobo freizulassen. Der 55-jährige Autor war im vergangenen Jahr mit dem Preis ausgezeichnet worden.

„Der Jahrestag der Zuerkennung sollte dazu genutzt werden, seine Freilassung sowie das Ende der Verfolgung seiner Familie und seiner Unterstützer zu verlangen“, teilte die Organisation Human Rights Watch (HRW) am Freitag mit.

Liu Xiaobo war im Dezember 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er ist Mitautor der „Charta 08“, in der demokratische Reformen in China gefordert werden.

Wenn Staats- und Regierungschefs öffentlich ihre Sorge über die Behandlung von Oppositionellen wie Liu ausdrückten, sei dies eine Mahnung an die Regierung in Peking, sagte die HRW-Beauftragte für China, Sophie Richardson. Die Menschenrechtler riefen zudem alle früheren Preisträger wie Barack Obama, den Dalai Lama oder Nelson Mandela auf, sich für Lius Freilassung einzusetzen. Auch müsse der Hausarrest seiner Frau beendet werden.