Nato-Sondertreffen nach Abschuss von russischem Kampfflugzeug

Brüssel (dpa) - Vertreter der Nato-Staaten kommen nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets im syrisch-türkischen Grenzgebiet zu einer Sondersitzung zusammen.

Die Türkei wolle dabei die Verbündeten über den Abschuss informieren, teilte die Bündniszentrale in Brüssel mit. Das von Ankara beantragte Treffen werde um 17.00 Uhr beginnen.

Die Türkei hatte bereits im Juli nach Terroranschlägen ein Nato-Sondertreffen beantragt. Damals berief sie sich auf Artikel 4 des Nato-Vertrags. Dieser sieht Konsultationen vor, wenn ein Mitglied meint, dass die Unversehrtheit des eigenen Territoriums, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sei. Heute war von Artikel 4 zunächst keine Rede.

Bei den Terroranschlägen im Juli hatte es Dutzende Tote gegeben. Die blutigste Attacke in Suruc mit mehr als 30 Opfern schrieb Ankara der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu. Die Türkei flog in der Folge erstmals Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien, aber auch auf das Hauptquartier der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak.

Bereits Anfang Oktober waren zudem aus Syrien kommende russische Kampfflugzeuge unerlaubt in den türkischen Luftraum eingedrungen. Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte damals von einer schwerwiegenden Verletzung gesprochen.