Neue schwere Unwetter drohen nach dem Hitzewochenende
Berlin (dpa) - Die einen Schäden sind kaum beseitigt, da kommen neue hinzu: Unwetter haben wieder in mehreren Bundesländern gewütet. Starke Gewitter zogen am Dienstagabend erneut über Nordrhein-Westfalen, wo es tags zuvor mit sechs Toten eines der schlimmsten Unwetter seit rund 20 Jahren gegeben hatte.
In der Nacht und am Mittwochvormittag kam es vielerorts zu Überschwemmungen - etwa in Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem in der Ost- und später auch in der Südhälfte Deutschlands müsse weiter mit unwetterartigen Gewittern gerechnet werden, warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Nach dem Unwetter, das Nordrhein-Westfalen besonders heftig getroffen hatte, blieb der Bahnverkehr am Mittwoch weiter gestört. Auch im Fernverkehr mussten sich Reisende auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Mehrere Bahn-Hauptstrecken an Rhein und Ruhr waren nach den Unwettern vom Pfingstmontag weiter gesperrt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auch regionale Zugverbindungen und S-Bahnen waren weiter stark beeinträchtigt. Die Bahn informiert auf ihrer Internetseite über den aktuellen Stand der Sperrungen.
In Düsseldorf wird die Straßenbahn wohl noch mehrere Tage nicht planmäßig fahren können. Sechs Menschen waren bei den Hitzegewittern am Montagabend ums Leben gekommen, 67 Menschen wurden verletzt.
Derweil verursachten neue Unwetter in einigen Regionen Deutschlands weitere Schäden. Im Sauerland ergoss sich Wasser in eine Schule, weil Hagelkörner Fenster auf dem Dach zerstört hatten. Im Süden Niedersachsens und im Norden Hessens brachten Gewitter Überschwemmungen mit sich. Auch in Rostock waren nach starken Regenfällen am Mittwochmorgen mehrere Straßen überflutet. „Teilweise steht das Wasser bis zu 50 Zentimeter hoch“, sagte eine Polizeisprecherin.
In Osthessen wurde ein Lokführer verletzt, als ein Triebwagen zwischen Wallenrod und Hergersdorf gegen einen Baum fuhr, der auf die Gleise gestürzt war. Nach Angaben der Feuerwehr in Kassel lief der Keller des Bundessozialgerichts voll - das Gericht muss den Betrieb bis voraussichtlich Freitag einstellen.
In einem Krankenhaus mussten Patienten verlegt werden, weil Wasser eingedrungen war. Teilweise fiel der Strom in der Stadt aus. Auch Unterführungen und Tiefgaragen wurden überschwemmt, so dass Autos bis zum Dach unter Wasser standen. Gullideckel wurden durch den Druck wie Korken aus dem Boden gedrückt. „Das war schon ein außergewöhnliches Unwetter“, sagte ein Sprecher der Polizei.