Neues Blutvergießen in der Ostukraine
Donezk (dpa) - Trotz internationaler Friedensbemühungen sind bei erneuten Gefechten in der Ostukraine innerhalb von 24 Stunden mindestens 18 Menschen getötet worden. Neun Soldaten starben der Armeeführung in Kiew zufolge bei heftigen Kämpfen mit prorussischen Separatisten.
Dabei seien auch 26 Militärangehörige verletzt worden, sagte Wladislaw Selesnjow vom ukrainischen Generalstab am Montag. Den Aufständischen zufolge kamen bei Debalzewo sieben Zivilisten ums Leben. Der Ort gilt als strategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt. In der Separatistenhochburg Donezk starben der Stadtverwaltung zufolge zwei Zivilisten. 22 Menschen wurden verletzt. Bei Artilleriebeschuss soll auch ein Chemiewerk bei Donezk getroffen worden sein.
Militärsprecher Andrej Lyssenko warf Russland vor, am Wochenende mit rund 1500 Soldaten sowie rund 300 Fahrzeugen und Raketensystemen in die Ukraine vorgedrungen zu sein. Beweise präsentierte er aber nicht. Moskau hatte solche Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen.
In den Separatistengebieten trat eine angekündigte Mobilmachung in Kraft. Die militanten Gruppen hatten angekündigt, ihre Kräfte auf insgesamt 100 000 Kämpfer aufzustocken. Separatistenchef Alexander Sachartschenko hatte betont, das Einrücken sei „freiwillig“. Die prowestliche Führung in Kiew sprach von „purer Propaganda“.