Politikberater: ADAC-Führung hat Realität verdrängt
Berlin (dpa) - Das Verhalten der ADAC-Spitze im Skandal um den Autopreis „Gelber Engel“ ist nach Ansicht des Politikberaters Michael Spreng „katastrophal“ gewesen.
Die Führung habe dem Autoclub „unermesslichen Schaden“ zugefügt, sagte Spreng am Montag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Der ADAC hatte am Sonntag zugegeben, die Zahlen einer Umfrage der Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“ zum Lieblingsauto der Deutschen gefälscht zu haben. Es wurden deutlich mehr Teilnehmer angegeben als tatsächlich mitmachten, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.
Spreng sagte, die ADAC-Führung hätte schon vor der Preisverleihung am vergangenen Donnerstag „die Notbremse ziehen müssen“. Sie habe aber die Berichte über Mauscheleien nicht ernst genommen und die Realität verdrängt. Jetzt sehe sich „der ADAC insgesamt auf den Prüfstand gestellt“.
Der Rückzug des ADAC-Kommunikationschefs Michael Ramstetter als „Hauptschuldiger“ der Manipulation könne „nicht die einzige Konsequenz gewesen sein“, meinte Spreng. „Es wäre sinnvoll, wenn der ADAC dies zum Anlass nehmen würde, transparenter zu werden“, fügte der Kommunikationsexperte hinzu.