Porträt: Omar Suleiman
Kairo (dpa) - Der neue ägyptische Vizepräsident Omar Suleiman ist Chef des verhassten und gefürchteten Geheimdienstes Mukhabarat. Doch Suleiman ist nicht nur in den Büros und Zellen des ägyptischen Geheimdienstes zu Hause, sondern auch auf dem politischen Parkett.
Der General, der in den beiden Nahostkriegen 1967 und 1973 gegen Israel gekämpft hat, galt bisher als Präsident Husni Mubaraks Mann für heikle Aufträge. Er wird schon seit geraumer Zeit auch als Nachfolger Mubaraks gehandelt.
Trotz seiner Herkunft - der 1935 oder 1936 geborene Suleiman stammt aus der ländlichen Provinz Kena in Oberägypten - ist ihm in der Hauptstadt auch der gesellschaftliche Aufstieg gelungen. Nach Übernahme des Geheimdienstes 1993 änderte er das Erscheinungsbild - er war der erste Chefagent, der auch öffentlich auftrat.
Der General, der zusätzlich noch Politikwissenschaften studierte, hat bereits mehrfach zwischen Israel und den Palästinensern vermittelt. Ebenso ist er an den ägyptischen Bemühungen, die Gräben zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen wieder zuzuschütten, maßgeblich beteiligt. Und auch in Washington wird Suleiman geschätzt.