Porträt: Uli Hoeneß

München (dpa) - Weltmeister, Erfolgsmanager und Seele des FC Bayern München - Uli Hoeneß hat in seiner beeindruckenden Karriere Titel und Traumbilanzen gesammelt. Nun muss er sich im kommenden Frühjahr wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten.

Mit 19 war Hoeneß Bayern-Profi, mit 20 Fußball-Europameister, mit 22 Weltmeister - und mit 27 Sportinvalide. Umgehend begann er 1979 seine Manager-Laufbahn bei den Münchnern und formte den verschuldeten Verein zu einer Weltmarke mit Riesen-Umsätzen.

Hoeneß bezeichnet das Verhältnis zwischen ihm und dem deutschen Rekordmeister als „Symbiose“. Stolz blickt er auf das Erreichte zurück. „Der FC Bayern ist ein gesellschaftliches Ereignis“, schwärmte der Präsident vor seinem 60. Geburtstag im Vorjahr.

Auch Hoeneß selbst, der wie nebenbei als Wurstfabrikant ein Vermögen machte, meldete sich in gesellschaftlichen Fragen oft zu Wort. Sei es mit Kritik an Spekulanten, mit Lob für Kanzlerin Angela Merkel oder Klagen über das Steuersystem. Jetzt hat die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II die Anklage gegen den 61-Jährigen „unverändert“ zugelassen. Vom 10. März an muss Hoeneß
voraussichtlich auf der Anklagebank Platz nehmen.

Eine streitbare Figur war Hoeneß schon vorher. Legendär sind seine Dauerfehden mit dem früheren Werder-Manager Willi Lemke oder Trainer Christoph Daum. Aber auch sein soziales Engagement für viele gute Zwecke und als Helfer in Not geratener Vereine ist unbestritten.