Rotes Kreuz: Israel und Hamas verletzen Völkerrecht
Berlin (dpa) - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat Israel und der radikal-islamischen Hamas Völkerrechtsverstöße im Gaza-Krieg vorgeworfen.
„Es ist sicher so, dass auf beiden Seiten Verletzungen des humanitären Völkerrechts erkennbar sind. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist nicht in jedem Falle gewahrt“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“.
Beide Seiten müssten sich an die Grundsätze des Völkerrechts und der Menschenrechte halten, mahnte er. Dazu gehöre das Recht zur Selbstverteidigung, aber „es gibt auch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel, und es besteht die Verpflichtung, zwischen Zivilpersonen und militärischen Objekten zu unterscheiden“.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen bezeichnete Seiters als „grauenhaft“. Um in dem Palästinensergebiet dringend benötigte humanitäre Hilfe leisten zu können, sei eine sofortige Waffenruhe unverzichtbar. Die Hilfsvorräte im Gazastreifen gingen zu Ende. „Gebraucht werden vor allem Medikamente, Schmerzmittel und Verbandsmaterial.“ Der palästinensische Rote Halbmond sei dringend auf Unterstützung angewiesen, auch auf Spenden.