Schauplatz der Terrors: Promenade des Anglais in Nizza
Nizza (dpa) - Die Promenade des Anglais in der südfranzösischen Metropole Nizza ist eine der bekanntesten Flaniermeilen Europas. Wo sonst Einheimische, Touristen, Jogger oder Inlineskater das Mittelmeer-Panorama genießen, wurden bei einem Lastwagen-Angriff am Donnerstagabend über 70 Menschen getötet.
Laut dem Präsidenten der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, Christian Estrosi handelt sich um das schlimmste Drama in der Geschichte der Stadt.
Die Uferstraße wird von prächtigen Luxushotels gesäumt, das bekannteste dürfte das Negresco sein. Die Promenade hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Anfang des 19. Jahrhunderts gehörten Briten neben den Russen zu den ersten Touristen, die das milde Klima am Mittelmeer entdeckten. Der „Chemin des Anglais“ wurde von Engländern 1824 angelegt und war ein nur zwei Meter breiter steiniger Weg.
Später wurde der Pfad erweitert. Mitte des 19. Jahrhunderts hieß er dann „Promenade der Engländer“. Zum Hochadel, der dort flanierte, gehörte neben Königin Viktoria von England auch Ludwig I. von Bayern, der in Nizza im Februar 1868 im Alter von 81 Jahren in einer für den Winter gemieteten Villa starb.