Seoul will mit Nordkorea über Industriepark reden
Seoul (dpa) - Ungeachtet der Kriegsdrohungen aus Nordkorea hat Südkorea das Nachbarland zu Gesprächen über die Normalisierung des Betriebs eines gemeinsamen Industrieparks aufgerufen.
„Pjöngjang sollte sofort an den Verhandlungstisch kommen“, sagte Vereinigungsminister Ryoo Kihl Jae am Donnerstag vor Journalisten in Seoul. Beide Länder könnte dabei über den Industriepark in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong reden, wurde Ryoo von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.
Die Produktion in dem Gewerbekomplex steht seit Dienstag still. Pjöngjang hatte zuvor alle rund 53 000 Landsleute abgezogen, die dort zuletzt für 123 Unternehmen aus Südkorea gearbeitet hatten.
Die USA, Südkorea und Japan stellten sich weiter auf Raketentests in Nordkorea ein. Das Verteidigungsministerium in Seoul erklärte, eine nordkoreanische Rakete notfalls abzuschießen, sollte diese eine Gefahr für Südkorea darstellen. Nach Einschätzung des südkoreanischen Militärs bereitet sich Nordkorea auf den Start mehrerer Raketen vor, darunter eine oder zwei Mittelstreckenraketen.
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen traf derweil zu einem Besuch in Südkorea ein. Es stünden während seines Besuchs Diskussionen „über unsere wertvolle Partnerschaft“ an, twitterte Rasmussen nach seiner Ankunft in Seoul. Es ist der erste Besuch eines Generalsekretär des Atlantischen Bündnisses in Südkorea.