Stichwort: Geflügelpest - hochansteckende Viruserkrankung

Schwerin (dpa) - Die Geflügelpest ist eine für Hühner, Gänse und Puten hochansteckende Viruserkrankung, die auch andere Vögel befallen kann. Sie wird oft auch als Vogelgrippe bezeichnet. Binnen weniger Tage kann der ganze Tierbestand eines Betriebes erkranken.

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Bei den Viren spielen die Subtypen H5 und H7 eine besondere Rolle. Sie können in einer niedrigpathogenen (krankmachenden) und einer hochpathogenen Form auftreten. Mit H und N werden die Eiweiße der Virushülle - Hämagglutinin und Neuraminidase - abgekürzt.

Das nun in Europa aufgetauchte Virus H5N8 war zuvor aus Asien bekannt. „Wie jedes andere hochpathogene Virus hat es eine Veränderung im Genom, so dass es sich schnell im gesamten Tier ausbreitet und dann zum Tod führt“, erläuterte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter.

Wilde Wasservögel sind die natürlichen Wirte solcher Viren. Sie erkranken gewöhnlich kaum. Erstmals in Europa wurde der Erreger H5N8 nun bei einem Wildvogel nachgewiesen. Die Krickente wurde in Mecklenburg-Vorpommern geschossen. Eurasische Krickenten bewohnen einen weites Areal, das von Ostasien bis Mitteleuropa reicht.

Menschen können sich bei intensivem Kontakt mit Geflügel unter Umständen anstecken. Dies wurde zwar bislang nach Angaben von Mettenleiter noch nie bei H5N8 beobachtet. Dennoch könne eine Übertragung auf den Menschen grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.

Infektionen mit anderen Varianten können tödlich verlaufen. So steckten sich seit 2003 weltweit über 600 Menschen mit dem Erreger H5N1 an; mehr als die Hälfte von ihnen starb an den Folgen.