Stimmung in der deutschen Wirtschaft überraschend positiver

München (dpa) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai überraschend aufgehellt. Nach zwei Rückgängen in Folge legte der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung von 104,4 Punkten im Vormonat auf 105,7 Punkte zu.

„Die deutsche Konjunktur behauptet sich in einem schwierigen europäischen Umfeld“, erklärte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen am Freitag. Experten hatten mit einer Stagnation des wichtigsten Frühindikators der deutschen Wirtschaft gerechnet.

Im Mai zeigten sich die rund 7000 vom Ifo Institut befragten Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage deutlich zufriedener als im April. Der Lage-Index verbesserte sich entsprechend von 107,3 auf 110,0 Punkte. Der Index für die Geschäftserwartungen blieb mit 101,6 Punkten unverändert. Damit sei der Ausblick weiter leicht positiv, wie Carstensen erklärte.

Nachdem sich das Klima in der Industrie noch im April deutlich eingetrübt hatte, sorgten anziehende Auftragseingänge im Mai wieder für spürbar bessere Stimmung, wie Ifo-Konjunkturexperte Gernot Nerb der Nachrichtenagentur dpa sagte. Sowohl im Maschinenbau als auch bei elektrotechnischen Investitionsgütern und in der Chemieindustrie profitierten die Firmen von einer lebhaften Nachfrage. Einzig die Stahlbranche leide weiter unter Überkapazitäten und Preisdruck. Zwar flachten sich die Exporterwartungen etwas ab, doch versprächen sich die Firmen noch immer gute Auslandsgeschäfte, sagte Nerb.

Aber auch der Einzelhandel komme nach dem langen Winter langsam in Fahrt, sagte der Konjunkturexperte. Hier zeigten sich die Unternehmen zum vierten Mal in Folge mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener und waren auch zuversichtlicher für die kommenden Monate. Einzig in der Bauwirtschaft gab das Geschäftsklima erneut etwas nach. Mit ihrer aktuellen Situation sind die Baufirmen zwar etwas zufriedener, doch nahm der Optimismus für die kommenden Monate etwas ab.

In den beiden Vormonaten hatte der Ifo-Index jeweils nachgegeben. Ein dritter Rückgang in Folge wäre als Zeichen für eine konjunkturelle Trendwende gewertet worden.

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