Jet hatte Landepriorität Treibstoffmangel mögliche Ursache für Flugzeugabsturz

Bogotá (dpa) - Das in Kolumbien verunglückte Flugzeug mit dem brasilianischen Fußballteam Chapecoense an Bord könnte wegen Treibstoffmangels abgestürzt sein. Das erklärte der Direktor der kolumbianischen Luftfahrtbehörde, Alfredo Bocanegra.

Die Piloten hätten wegen Problemen Landepriorität beantragt.

Die vierstrahlige RJ85 der bolivianischen Charterfluggesellschaft Lamia war knapp 40 Kilometer von Medellín entfernt an einem Berg abgestürzt, nach offiziellen Angaben starben mindestens 75 Menschen. Beim Absturz trennten nur noch zwei Hügel das Flugzeug von der Landebahn.

Die Delegation des Clubs Chapecoense bestieg das Flugzeug im bolivianischen Santa Cruz de la Sierra, weil die brasilianischen Luftfahrtbehörden einen Charterflug der bolivianischen Airline Lamia direkt von Brasilien nach Kolumbien nicht zugelassen hatten. Das Fußballteam flog deshalb per Linienflug von São Paulo aus, wo es am Sonntag in einem Spiel der brasilianischen Liga gegen Palmeiras angetreten war, nach Santa Cruz. Die Entfernung auf Luftlinie zwischen Santa Cruz und Medellín beträgt 3015 Kilometer. Die Reichweite der Maschinen vom Typ RJ85 liegt bei rund 3000 Kilometern.

Die bolivianische Luftfahrtbehörde betonte, das Flugzeug sei in einem einwandfreien Zustand gewesen. Direktor Julio Fortún sagte: „Die Maschine hat bolivianischen Boden unter perfekten Bedingungen verlassen.“ Die Behörde schickte Experten nach Kolumbien und betonte, Lamia sei nur für Charterflüge zugelassen. Mehrere Fußballteams in Südamerika sind zuletzt mit der Unglücksmaschine geflogen.