Trotz Honorarplus zieht es die Ärzte auf die Straße
Berlin (dpa) - Nach der Einigung auf ein Milliardenplus für Deutschlands Kassenärzte haben weniger Mediziner demonstriert als angekündigt. An zentralen Orten des Protestes gingen nach einer ersten Übersicht jeweils wenige hundert Ärzte und Angestellte für eine bessere Bezahlung auf die Straße.
Die Organisatoren waren im Vorfeld von insgesamt bis zu 30 000 protestierenden Ärzten und Angestellten ausgegangen. Vor mehr als 30 Krankenkassen-Filialen hatten die Ärzte demonstrieren wollen.
Vor der Zentrale des Krankenkassen-Verbands in Berlin versammelten sich gut 100 Ärzte und Angestellte mit Transparenten und Trillerpfeifen. In Dortmund waren rund 350 Demonstranten auf der Straße, in Düsseldorf mindestens 80. In Aschaffenburg traten vor der Filiale der Techniker Krankenkasse etwa 150 Demonstranten für ihre Sache ein. Rund 100 Praxen blieben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung in Hamburg geschlossen. Vor der Krankenkasse AOK in Freiburg kamen zunächst rund 30 Demonstranten zusammen.
Der Vorsitzende des Ärztevereins Mainz, Wolfgang Klee, kündigte eine Demonstration für Mainz an. In Hessen waren Aktionen in Kassel, aber auch in Frankfurt und Fulda geplant.
Am Dienstagabend hatten sich die Spitzenvertreter der Kassenärzte und der Krankenkassen auf ein Honorarplus von 1,15 bis 1,27 Milliarden Euro für die rund 150 000 Kassenärzte geeinigt.