Tunesierin in Deutschland sorgt sich um Familie
Berlin/Essen (dpa) - Mouna Gharbi, eine Tunesiern in Deutschland, sorgt sich sehr um Freunde und Familie in ihrem Heimatland. „Ich rufe ständig an und frage, wie die Lage ist“, erzählt sie.
Nicht nur ihre Geschwister leben dort, auch die ihres Mannes. „Die Menschen in Tunesien haben einfach Angst. Militär ist da, Polizei ist da, man hört Schüsse, sieht brennende Autos auf den Straßen, zerstörte Schaufenster - all das sind Sachen, bei denen man Angst bekommt.“
Ein bis zweimal im Jahr besuchen Gharbi und ihr Mann ihre Familien in Tunesien. „Eigentlich wollte ich im März wieder hinfahren.“ Bis dahin, so hofft sie, werde sich die Lage beruhigt haben. „Ob man bis dann schon alle Probleme gelöst hat, politisch meine ich?“ Demokratie, so sagt sie, sei wie eine Kopfschmerztablette. „Die Wirkung braucht Zeit.“
Gharbi sagt, sie lebe seit gut 20 Jahren in Deutschland. In Essen leitet sie den Deutsch-Tunesischen Verein für Familien und Kultur. „Mit dem Verein wollen wir die tunesische Kultur an unsere Kinder weitergeben.“ Sie organisiert auch Vorträge über Deutschland, „damit die Mitglieder mehr über das Land erfahren, in dem sie leben“. Mehr als 80 000 Tunesier leben in Deutschland.