Umweltverband: „Benzingipfel“ als Karneval-Höhepunkt
Berlin (dpa) - Der Verkehrsclub Deutschland hat wenig Erwartungen an den „Benzingipfel“ - und bezeichnet ihn spöttisch als „Höhepunkt des Berliner Karnevals“.
„Nach mehrmonatigem Kommunikationschaos lädt Minister Brüderle die Verantwortlichen der Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie zum Gipfel“, kritisierte der VCD-Verkehrsexperte Gerd Lottsiepen in Berlin.
Bei dem Treffen am Dienstag zum Debakel beim Biosprit E10 seien zwar neben Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und anderen Ministern der ADAC, die Autoindustrie, die Bundesregierung und die Ölindustrie versammelt. „Wer jedoch fehlt, das sind Umweltwissenschaftler, Umweltverbände und internationale Agrarexperten sowie beispielsweise Vertreter afrikanischer oder südamerikanischer Kleinbauern“, sagte der VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak.
Der VCD warnte vor weiteren „Schnellschüssen“, die Umwelt und Verbrauchern schadeten. Die Bundesregierung müsse stattdessen dafür sorgen, dass nur ökologisch und sozial verträglich produzierter Sprit aus Biomasse genutzt werden dürfe.
Der Verkehrsexperte von Greenpeace, Wolfgang Lohbeck, sagte: „Lebensmittel in Autos zu verbrennen ist klimapolitischer Unfug und ethisch verantwortungslos.“ Die Beimischung von E10 an den Zapfsäulen müsse gestoppt werden. Notwendig sei es, Gewicht und Motorleistung von Autos zu begrenzen und ein Tempolimit einzuführen.