USA wollen weiterhin Hilfen an Ägypten zahlen
Washington (dpa) - Die USA wollen trotz des Sturzes des gewählten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi weiterhin Militär- und Finanzhilfen an Kairo zahlen.
Die Programme würden zumindest vorerst fortgesetzt, machte Regierungssprecher Jay Carney am Montag in Washington klar. „Es wäre nicht im besten Interesse der USA, unsere Hilfsprogramme für Ägypten sofort zu ändern“, sagte Carney auf Fragen von Journalisten.
Dagegen verlangte der Oppositionspolitiker John McCain eine Einstellung der milliardenschweren Hilfen, bis es eine neue Verfassung und faire Wahlen in Ägypten gebe. Der Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat begründete dies mit US-Gesetzen, wonach Machthaber, die eine demokratisch gewählte Regierung zu Fall bringen, nicht unterstützt werden dürften.
Carney gab keine Auskunft darüber, ob es sich bei der Machtübernahme der Militärs nach Einschätzung Washingtons um einen Staatsstreich handele oder nicht. „Um es klar zu sagen, dies ist eine unglaublich komplexe und schwierige Situation.“ Die Regierung der Muslimbruderschaft sei „undemokratisch“ gewesen, große Teile des Volkes hätten Mursis Absetzung verlangt. Erneut forderte Carney beide Seiten zur Zurückhaltung und zur Gewaltlosigkeit auf.