Verfassungsschutz besorgt über rechtsextremistische Einzeltäter

Berlin (dpa) - Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen schließt weitere Attentate von Rechtsextremisten in Deutschland nicht aus.

Maaßen zeigte sich am Sonntagabend in der ARD aber zuversichtlich, dass sich solche Pannen wie bei der Suche nach den Mitgliedern des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) in seinem Zuständigkeitsbereich nicht wiederholen könnten.

„Was uns große Sorge bereitet sind Einzeltäter, Kleinststrukturen, die sich im Internet zusammentun“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz im „Bericht aus Berlin“. „Auszuschließen ist es nicht, dass es Personen gibt, die Terroranschläge im rechtsextremistischen Bereich begehen. Aber ich denke schon, dass wir eigentlich einen guten Überblick haben und es verhindern könnten.“

Maaßen verteidigte die Praxis, über Vertrauensleute in rechtsextremistischen Strukturen Informationen zu gewinnen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir ohne V-Leute an die Zentren dieser Zellen nicht herankommen. Wir haben als Polizeibehörden und Verfassungsschutzbehörden nur ein beschränktes Instrumentarium, Erkenntnisse über Zellen zu gewinnen“, sagte er. „Deswegen ist es aus meiner Sicht unabdingbar, auch Leute in diesen Zellen zu haben und das sind V-Leute.“