Verletzte bei Bränden in Asylbewerber-Heimen

Rottenburg/Ebeleben (dpa) - Erneut haben in der Nacht Flüchtlingsunterkünfte in Flammen gestanden. Bei einem Feuer in einer Container-Unterkunft im baden-württembergischen Rottenburg wurden sechs Bewohner verletzt.

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Im thüringischen Ebeleben verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf drei Wohnblöcke, die als Domizil für Asylsuchende geplant waren.

Wie es zu dem Brand in Rottenburg kommen konnte, war dagegen zunächst unklar. Das müssten die weiteren Ermittlungen zeigen, sagte eine Polizeisprecherin. Das Feuer war gegen zwei Uhr gemeldet worden. „Die Anlage stand vollkommen in Brand. Die Bewohner konnten sich zum Glück alle selbst aus den Flammen retten“, sagte Karlheinz Neuscheler vom Landratsamt in Tübingen am Einsatzort. „Wir wissen, dass der Brand mit sehr großer Wahrscheinlichkeit im Inneren der Container entstanden ist.“

Vier Menschen kamen ins Krankenhaus, wie die Polizeisprecherin sagte. Zwei Menschen hatten demnach Rauchgas eingeatmet. Drei Bewohner zogen sich Knochenbrüche zu, als sie aus dem Fenster sprangen oder kletterten. Ein Familienvater trug seine drei Kinder in seinen Armen nacheinander aus dem brennenden Gebäude, anderen Bewohnern blieb auf der Flucht vor den Flammen nur der Sprung aus dem Fenster. In der Unterkunft sind derzeit 84 Menschen gemeldet. Die Bewohner wurden in der Nacht noch in einer Festhalle in Rottenburg untergebracht. Etwa fünfzig ehrenamtliche Helfer kümmerten sich dort um sie.

Das Feuer in Thüringen brach gegen 3.30 Uhr aus. Die Dachstühle der drei leerstehenden Gebäude im Ortsteil Ebeleben-Rockensußra standen in Flammen. „Wir gehen von einer politisch motivierten Brandstiftung aus“, sagte eine Polizeisprecherin in Nordhausen. Ein technischer Defekt werde ausgeschlossen. Die Feuerwehr konnte die Brände löschen. Verletzt wurde niemand.

Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen wollte der Landkreis in den Wohnblöcken Asylsuchende unterbringen. Ein entsprechender Beschluss sollte noch in dieser Woche gefasst werden, wie der Sprecher des Landratsamt Kyffhäuserkreis, Heinz-Ulrich Thiele, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Am Abend sei dazu ein Gespräch mit dem Ortschaftsrat von Rockensußra geplant gewesen. „Alle drei Dachstühle sind so stark beschädigt, dass vorerst niemand einziehen kann“, sagte Thiele.

In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach in Unterkünften für Asylbewerber gebrannt, meist bevor diese von Flüchtlingen bezogen wurden. Dabei handelte es sich in einigen Fällen um gezielte Anschläge.