Verschiebung des NSU-Prozesses für Opfer eine „Katastrophe“

Berlin (dpa) - Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die NSU-Opfer und deren Angehörige, Barbara John, hat die Verschiebung des Prozessbeginns scharf kritisiert.

„Das ist eine mittlere Katastrophe“, sagte John der „Berliner Zeitung“ (Dienstag). Viele Angehörige hätten sich emotional auf den sie belastenden Prozessbeginn eingestellt. Außerdem hätten sie sich praktisch vorbereitet, etwa durch den Kauf von Fahrkarten oder indem sie Urlaub genommen hätten. Viele Angehörige könnten am neuen Prozessbeginn nun gar nicht mehr teilnehmen.

Das Oberlandesgericht München hatte am Montag den Beginn des NSU-Prozesses vom 17. April auf den 6. Mai verschoben.