Rauch und Sauerstoffentzug Warum Feuer in Flugzeugen so gefährlich ist
Hannover (dpa) - Feuer an Bord eines Flugzeugs hat in der Vergangenheit zu schlimmen Unglücken geführt und gehört zu dem besonders gefürchteten Zwischenfällen während eines Fluges. Denn bei einem Brand gibt es kein Entweichen.
Die Brandbekämpfung gestaltet sich wegen der beengten Verhältnisse an Bord eines von vielen Kabeln durchzogenen Flugzeugs zudem extrem schwierig. Den Besatzungen hat daher nur sehr wenig Zeit für erfolgreiche Gegenmaßnahmen. Zudem geht ein Feuer meist mit großer Rauchentwicklung und dem Entzug von Sauerstoff einher, was unter den Passagieren Panik schüren kann.
Airlines achten daher schon beim Einchecken der Passagiere darauf, dass keine brandgefährlichen Stoffe mit ins Flugzeug gelangen. So gab es in der Vergangenheit etwa ein Verbot sogenannter „Hoverboards“ - der automatisch balancierenden kleinen Fahruntersätze - weil ihre Lithium-Ionen-Batterien als brandgefährlich angesehen werden.
Zu den jüngsten Fällen, bei denen Feuer an Bord eine Rolle spielte, gehörte am 19. Mai der über dem Mittelmeer abgestürzte Egyptair-Airbus A320. Vor dem Absturz gab es nach einer ersten Auswertung des Stimmenrekorders offenbar Versuche, ein Feuer an Bord zu löschen. Ein anderer bekannter Fall war eine MD-11 der Swissair, die im September 1998 nach einem Kabelbrand in der Bordelektronik vor Kanada in den Atlantik stürzte. Auch die Boeing 747 „Helderberg“ der South African Airways (SAA) fiel 1987 vor Mauritius einem Feuer an Bord zum Opfer.