Washington ruft Kairo zur Zurückhaltung auf
Washington (dpa) - Angesichts der blutigen Proteste gegen die Regierung von Präsident Hosni Mubarak in Ägypten haben die USA Kairo zur Zurückhaltung aufgerufen. Das Weiße Haus erklärte am Dienstag, beide Seiten sollten keine Gewalt anwenden.
Die Regierung solle auf Proteste friedlich antworten.
Das ägyptische Volk habe das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Regierung solle den Bestrebungen des Volkes Rechnung tragen und politische, wirtschaftliche und soziale Reformen, die das Leben verbessern könnten, fortsetzen.
Bei Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten waren am Dienstag in Ägypten drei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Wie Sicherheitskreise am Dienstagabend berichteten, eröffnete die Polizei bei Krawallen in der Hafenstadt Suez das Feuer auf Demonstranten und tötete zwei Menschen. In Kairo erlag ein Polizist den Verletzungen, die er bei Ausschreitungen erlitten hatte. Augenzeugen sprachen von den schwersten Krawallen seit Jahren.
Die Proteste in mindestens 16 Städten richteten sich gegen Korruption, Arbeitslosigkeit und Menschenrechtsverletzungen. Nach dem Umsturz in Tunesien beteiligten sich auch in Ägypten zehntausende Menschen an den Demonstrationen, hunderte wurden nach Angaben von Teilnehmern verletzt. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Plastikgeschosse ein.