Wehrbeauftragter begrüßt Kommandanten-Absetzung

Berlin (dpa) - Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hat die Absetzung von „Gorch Fock“-Kommandanten Norbert Schatz begrüßt.

Die Maßnahme von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg halte er „schon allein aus Fürsorgegründen für eine richtige Entscheidung“, sagte der FDP-Politiker im Zentrum Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz.

Der Minister habe den Kapitän „jetzt erst mal von den ja doch für ihn schwer zu tragenden Lasten des Kommandos entbunden“. Schatz könne sich nun viel einfacher „auf seine eigene Stellungnahme zum Geschehen konzentrieren“. Die Umstände des Todes der 25-jährigen Kadettin Sarah und Berichten über eine angebliche Meuterei auf der „Gorch Fock“ sollen von der kommenden Woche an von einer Kommission untersucht werden.

Da Schatz nun nicht mehr „mit der notwendigen Unbefangenheit mit der verbliebenen Mannschaft umgehen“ könne, sei es gut, wenn jetzt jemand anders das Kommando habe. Zu den bisherigen Ermittlungen sagte der Wehrbeauftragte: „Wir haben zum Teil auch erschreckende Details gehört von den Erlebnissen, die Offiziersanwärter uns geschildert haben.“ Allerdings gebe es unterschiedliche Berichte - dies müsse nun bewertet werden.

In der „Bild am Sonntag“ äußerte sich Königshaus skeptisch zu einer möglichen Stilllegung des Segelschulschiffs: „Die Frage, ob die Gorch Fock grundsätzlich außer Dienst gestellt wird, bedarf einer gründlichen Abwägung. Hier sollten jetzt keine voreiligen Schlüsse gezogen werden“, wurde er zitiert.

Die sicherheitspolitische Sprecherin der FDP, Elke Hoff, sprach in Koblenz von einer richtigen Entscheidung Guttenbergs: „Wir begrüßen es sehr.“ Der Minister habe mit der Absetzung des Kapitäns eine Diskussion beendet, „die zu eskalieren drohte“.