Wulff-Verleger verteidigt Anzeigenfinanzierung
Hamburg (dpa) - Die Finanzierung einer Anzeigenkampagne für ein Buch von Christian Wulff durch den Unternehmer Carsten Maschmeyer ist nach Ansicht des Verlegers völlig unproblematisch.
„Das ist in der Verlagsbranche üblich und ein absolut normaler Vorgang“, sagte Manfred Bissinger, der im Verlag Hoffmann und Campe den Bereich Corporate Publishing leitet, am Dienstag zu „Spiegel Online“. „Wir haben damals verschiedene Unternehmer, unter anderem Carsten Maschmeyer, angesprochen, ob sie sich an der Vermarktung des Buchs beteiligen würden.“
Das Buch des heutigen Bundespräsidenten mit dem Titel „Besser die Wahrheit“ war im Herbst 2007 erschienen. Mit den von Maschmeyer bezahlten Anzeigen wurde es während des niedersächsischen Landtagswahlkampfs des damaligen Ministerpräsidenten Wulff beworben. Bissinger sagte weiter, die Finanzierung von Anzeigen durch Privatpersonen sei „kein Geheimnisgeschäft, da gab es nichts zu verbergen“. Von Wulff sei danach auch nicht gefragt worden. „Warum sollte ihn das auch interessieren?“
Der branchenübliche Buchvertrag sei mit Wulffs Interviewer Hugo Müller-Vogg geschlossen worden, sagte Bissinger. Wulff selbst habe kein Honorar erhalten. „Die Frage nach der Anzeigenfinanzierung ist da irrelevant.“