Zehntausende feiern Finaleinzug
Berlin (dpa) - Fußball-Fans in ganz Deutschland haben den furiosen 7:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über WM-Gastgeber Brasilien gefeiert.
Autokorsos zogen durch viele Städte, auf manchen Public Viewing Veranstaltungen und Fanmeilen wurde bis spät in die Nacht gefeiert. Die grandiose Vorstellung des Teams von Bundestrainer Joachim Löw ließ viele vergessen, dass sie das Halbfinale völlig durchnässt erleben mussten - vor und zum Teil während des Spiels hatte es in vielen Regionen heftig geregnet, es gab Gewitter und Sturm.
In Berlin feierten trotz des miesen Wetters einige zehntausend Anhänger den Finaleinzug der deutschen Elf auf der Fanmeile. Nach dem Spiel ging die Party bis spät in die Nacht weiter. Deshalb fiel auch der Autokorso auf dem Kurfürstendamm flach - es waren in dem Gebiet einfach zu viele Fußgänger unterwegs, nach Polizeiangaben 11 000.
Auch in München konnte Nieselregen und Kälte die Fans nicht aufhalten - rund 8500 Menschen verfolgten am Dienstagabend im Olympiastadion den deutschen Kantersieg. Mit lautem Hupen und Musik fuhren viele Fans nach dem Spiel im Autokorso durch die Stadt und zogen singend durch die Straßen.
Auf der größten Fanmeile in Baden Württemberg, die in Heilbronn Platz für 25 000 Leute bietet, vermiesten Regenschauer die Feierlaune ein wenig. Gekommen waren lediglich knapp 1000 Fußballbegeisterte. In Stuttgart waren rund 300 bis 400 Autos beim gemeinsamen Korso unterwegs. Durch Frankfurt (Main) zogen nach Schätzungen der Polizei sogar Korsos mit etwa 800 Autos. Auch beim Public Viewing in der Commerzbank-Arena in Frankfurt war ordentlich was los: 21 000 Fans feierten unter dem Dach.
In Hamburg hingegen war weit weniger los als bei den vorherigen Spielen: 3500 Fans schauten auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg durch Regentropfen hindurch auf die 92 Quadratmeter große Leinwand. Zum Vergleich: Das Viertelfinale hatten in der Hansestadt 47 000 Menschen gemeinsam verfolgt. In Bochum wurde wegen des Dauerregens das Public Viewing im Westpark abgesagt. Auch im schleswig-holsteinischen Elmshorn fiel die für etwa 6000 Zuschauer geplante Veranstaltung ins Wasser.
Ausschreitungen hatte es nach ersten Angaben verschiedener Polizeidienststellen in der Nacht zu Mittwoch nicht gegeben. In Hamburg verlor ein Mann nach der Fan-Feier vier Finger, weil ein Böller in seiner Hand explodierte.