Zollitsch: Rund 40 christliche Einrichtungen in Ägypten zerstört
Bonn/Rom (dpa) - Bei der jüngsten Eskalation in Ägypten sind nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz mehr als 40 Kirchen und christliche Einrichtungen zerstört worden.
„Ich bin entsetzt über die zunehmenden Angriffe gegen Christen (...)“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, laut einer in Bonn verbreiteten Mitteilung.
Gotteshäuser würden geplündert, angesteckt oder völlig dem Erdboden gleich gemacht, sagte der Sprecher der Katholischen Kirche in Ägypten, Pater Rafic Greiche, im Radio Vatikan. Betroffen seien katholische, orthodoxe und protestantische Kirchen. Eine Versöhnung werde nicht leicht sein, die Muslimbrüder suchten keine politische Lösung. Eine kleine Gruppe trage Gewalt und Terror bis in die Dörfer, während das Volk ein friedliches Ägypten wolle, sagte Greiche.
Zollitsch verurteilte die blutigen Zusammenstöße scharf: „Hass und Gewalt weisen keinen Weg aus der politischen Krise und töten jede Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Auseinandersetzungen zwischen der Staatsmacht und den Muslimbrüdern.“ Schuldzuweisungen - auch gegen Christen - trügen „weder zur Versöhnung noch zu dem dringend notwendigen Vertrauen in Ägypten bei“.