Zypern-Hilfe: Experten arbeiten an Details

Brüssel (dpa) - Nach dem Hilfeantrag von Zypern sondieren die Euro-Partner nun die Details der Notkredite aus dem Euro-Rettungsfonds für das Land. „Man macht sich jetzt in der Eurogruppe an die Arbeit“, sagte ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel.

Viele Fragen seien noch offen - so auch, ob Zypern nach dem Vorbild Spaniens nur um Unterstützung für die Sanierung seines Bankensektors oder für den Gesamthaushalt bitte.

Davon sei die Art der Auflagen abhängig. Wenn es um ein komplettes Programm gehen, seien die Vorgaben härter, zum Beispiel könnten die Geldgeber Strukturreformen und Einsparungen im Gegenzug verlangen. Diese Auflagen würden dann von der Expertengruppe der „Troika“ aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds überwacht, betonte der Sprecher.

Falls es nur um Geld zur Rekapitalisierung der Banken geht, beschränken sich die Vorgaben auf diesen Sektor. Unklar sei auch noch, ob das Geld aus dem laufenden Rettungsschirm EFSF oder aus dem Krisenfonds ESM, der im Juli starten soll, kommen werde. „Das müssen die Euro-Partner diskutieren“, betonte der Kommissionssprecher.

Zypern hatte am Montagabend seine europäischen Partner um Hilfe aus den Krisenfonds EFSF oder ESM gebeten. Als Hauptproblem des Inselstaates gilt der eng mit den griechischen Geldhäusern verwobene Bankensektor. Der Zeitpunkt ist delikat, weil Zypern am 1. Juli für ein halbes Jahr den Ratsvorsitz in der EU übernimmt.