Allianz und Munich Re tauschen griechische Anleihen um
München (dpa) - Deutschlands größte Versicherungskonzerne, Allianz und Munich Re, beteiligen sich am Schuldenerlass für Griechenland. Einen Tag vor Ablauf der Umtauschfrist für griechische Staatsanleihen teilten beide Unternehmen in München mit, dass sie an der Aktion teilnehmen werden.
Allianz-Vorstandschef Michael Diekmann sagte, die Umschuldung sei ein wichtiger Schritt zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme Griechenlands und zur Stabilisierung der Eurozone, „von der sowohl unsere Kunden wie auch wir als Investoren gleichermaßen profitieren.“
Mit dem Schritt verzichten die privaten Gläubiger auf 53,5 Prozent des Nennwerts ihrer griechischen Staatsanleihen und bekommen für den Rest neue Papiere mit Laufzeiten von bis zu 20 Jahren. Ein Teil davon wird vom europäischen Rettungsschirm EFSF garantiert.
Die Allianz und die Münchner Rückversicherung hatten ihre griechischen Staatsanleihen bereits vor einigen Monaten auf den aktuellen Marktwert von 24,7 beziehungsweise 23 Prozent des Nennwerts abgeschrieben. Damit stehen sie bei der Allianz jetzt nur noch mit 310 Millionen und bei der Münchner Rück mit rund 400 Millionen Euro in den Büchern. Ob sich der Wert nach der Umschuldung ändern wird, könne nur der Markt beantworten, sagte eine Sprecherin der Münchner Rück.
Allianz-Chef Diekmann sagte, eine breite Annahme des Umschuldungsangebotes wäre ein positives Signal für Griechenland und die Kapitalmärkte. Die griechische Regierung will am Freitag bekanntgeben, wie viele Anleger zum Umtausch bereit sind. Eine hohe Teilnahme der privaten Investoren ist Voraussetzung für die Auszahlung des zweiten Hilfspakets für das hoch verschuldete Land.