Baugeschäft zieht an
Wiesbaden (dpa) - Das Geschäft der deutschen Bauunternehmen brummt wieder. Nach dem witterungsbedingt schwachen Start ins Jahr füllen sich die Bestellbücher. Im Juli stiegen die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 15 Prozent.
Dies teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Dabei nahm die Nachfrage im Hochbau um 14,8 Prozent und im Tiefbau um 15,2 Prozent zu. „Der Aufholprozess nimmt Fahrt auf“, betonte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.
Der Branchenumsatz stieg im Juli gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent auf rund 9,6 Milliarden Euro. Ende Juli waren in den Betrieben 745 000 Personen beschäftigt. Das waren etwa 11 600 oder 1,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Nachdem der lange Winter das Baugeschäft zu Jahresbeginn massiv behindert hatte, bleibt der Branchenumsatz nach den ersten sieben Monaten 2013 zwar noch um 3,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Nach der Aufholjagd zuletzt liegen die Bestellungen inzwischen aber preisbereinigt wieder um 2,5 Prozent im Plus.
Nach dem kalten Winterhalbjahr hatten die Nachholeffekte am Bau im zweiten Quartal die Konjunktur in Deutschland angetrieben. Der Industrieverband ist angesichts der vollen Auftragsbücher auch für die kommenden Monate zuversichtlich. Der Start in das zweite Halbjahr sei gelungen. Nun sei zu hoffen, dass ein früher Wintereinbruch ausbleibt, damit der Auftragsstau im Laufe des zweiten Halbjahres weiter abgearbeitet werden könne.
Allerdings hatte sich die deutsche Bauwirtschaft kürzlich von der Hoffnung auf Wachstum im Gesamtjahr verabschiedet. Im günstigsten Fall wird die Industrie demnach den Umsatz des Vorjahres erreichen. Zu Jahresbeginn hatte die Branche noch ein Umsatzplus von nominal zwei Prozent im Vergleich zu 2012 erwartet.