Bericht: Auch RWE will Konzernumbau
Essen/Düsseldorf (dpa) - Deutschlands zweitgrößter Versorger RWE will sich einem Bericht zufolge mit einem großangelegten Konzernumbau gegen wegbrechende Gewinne infolge der Energiewende stemmen.
Die Essener erwägen nach Informationen der „Rheinischen Post“ dazu die Zusammenlegung von Töchtern oder deren Verschmelzung mit dem Mutterkonzern. Wie das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise schreibt, soll der RWE-Aufsichtsrat auf einer Sondersitzung am 10. August über die Pläne von Vorstandschef Peter Terium beraten. Die Gewerkschaft Verdi mahnte den Schutz von Arbeitnehmerrechten an.
Anders als der Rivale Eon, der seine konventionelle Erzeugung vom Ökostrom-Geschäft abspaltet, hatte Terium für RWE bisher an den alten Geschäftsstrukturen festgehalten. Das Unternehmen, das wie andere Versorger unter dem Preistief für Strom im Großhandel leidet und dessen Kohle- und Gaskraftwerke zunehmend unrentabel werden, hatte zum Jahresbeginn den Rückgang nicht stoppen können: Die Kraftwerke verdienten fast ein Viertel weniger. Das Ergebnis der Stromerzeugung war 2014 um fast ein Drittel auf etwa eine Milliarde Euro gesunken.
Einsparungen waren bereits angekündigt worden - vor allem in der Verwaltung. Verdi zeigte sich skeptisch: „Der Umbau des RWE-Konzerns zu einem Stammhaus darf nicht dazu führen, dass Arbeitnehmerrechte ausgehöhlt werden“, sagte Aufseher Hans-Peter Lafos dem Blatt. „Bei der geplanten Zusammenlegung von RWE-Tochtergesellschaften werden wir darauf pochen, dass die Mitbestimmung ihren Einfluss behält.“ Betreffen soll der Umbau unter anderem die Töchter RWE Generation, RWE Innogy, RWE Technology und RWE Vertrieb.