Betrugsskandal: Drama um Madoffs Sohn
Mark Madoff hat sich das Leben genommen. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder.
New York. Die Geschichte vom größten Finanzschwindel aller Zeiten nimmt eine tragische Wendung: Der ältere Sohn des Milliardenbetrügers Bernard Madoff (71), Mark Madoff, hat sich zwei Jahre nach Hochkochen des Skandals das Leben genommen. Er wurde erhängt in seiner New Yorker Wohnung aufgefunden. Bernard Madoff hatte seinen beiden Söhnen den Betrug Ende 2008 offenbart und war auf deren Hinweis festgenommen worden.
Sein Schwiegervater habe den 46-Jährigen entdeckt, hieß es. Mark Madoff habe sich mit einer Hundeleine erhängt, berichtete die Polizei. Sein zweijähriger Sohn schlief demnach im Nebenzimmer mit dem Hund an seiner Seite. Mark Madoff habe seiner Frau, die sich mit einem weiteren Kind des Paars in Florida aufhielt, kurz davor eine E-Mail geschickt. Darin habe er gebeten, dass jemand vorbeikommen und nach dem Kleinkind sehen solle. Madoff hinterlässt zudem zwei weitere Kinder aus seiner ersten Ehe.
"Es ist eine schreckliche und unnötige Tragödie", hieß es in einer Erklärung der Anwälte der Madoff-Söhne. Mark sei ein unschuldiges Opfer der Machenschaften seines Vaters geworden. "Mark hat dem zwei Jahre währenden Druck von falschen Anschuldigungen und Andeutungen nicht mehr standgehalten."
Zuletzt hatte es geheißen, Mark sei über den Betrug seines Vaters sehr verbittert gewesen. Das "Wall Street Journal" schrieb, dass die Madoff-Söhne Mark und Andrew in den vergangenen zwei Jahren kein Wort mit ihren Eltern gewechselt haben.
Madoffs Söhne hatten zwar in der Firma ihres Vaters gearbeitet, wollen von dem Schneeball-System aber keine Ahnung gehabt haben. Die Ermittler konnten ihnen kein Fehlverhalten nachweisen. Allerdings verklagte sie der Treuhänder Irving Picard, der versucht, den Betrugsopfern zumindest einen Teil ihres Schadens zu ersetzen. Er wirft Madoffs Söhnen vor, dass sie mit dem ergaunerten Geld ein luxuriöses Leben geführt hätten. Von Mark Madoff forderte Picard 66,9 Millionen Dollar - es wäre der finanzielle Ruin gewesen.