Bundesbank-Vorstand: EZB-Stresstest hat Banken sicherer gemacht

Frankfurt/Main (dpa) - Die Bankentests der Europäischen Zentralbank (EZB) haben das Finanzsystem nach Einschätzung von Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret sicherer gemacht.

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„Schon jetzt steht fest, dass die Übung ein Erfolg ist, weil die europäischen Banken ihre Bilanzen mit rund 200 Milliarden Euro gestärkt haben“, sagte Dombret dem „Handelsblatt“ (Montag). Dies sei über Kapitalerhöhungen, einbehaltene Gewinne, den Abbau von Risiken und den Verkauf von Kreditportfolios geschehen. „Das Bankensystem ist dadurch schon heute sicherer“, sagte Dombret.

Die EZB hat in den vergangenen Monaten die Bilanzen von 130 Banken im Euroraum durchleuchtet. In einem Stresstest mussten die Institute zudem beweisen, dass sie auch in Krisensituationen ausreichend Kapital haben, um ihr Geschäft fortzuführen. Ergebnisse will die EZB, die am 4. November die zentrale Aufsicht über die 120 führenden Banken im Euroraum übernimmt, am 26. Oktober veröffentlichen.

Der Druck auf die Kreditwirtschaft bleibt nach Dombrets Einschätzung groß: „Das Niedrigzinsumfeld stellt die Ertragslage zusehends vor Herausforderungen. Dies droht mit wachsender Dauer nicht zuletzt auch die bislang robusten kleinen, regional verankerten Institute unter Druck zu setzen.“