Der Sommerurlaub 2014 wird teuer und chaotisch
Die Schulferien aller Bundesländer ballen sich innerhalb von 71 Tagen. In diesem Jahr waren es noch 85.
Düsseldorf. Die Wirtschaftsminister der Länder wollen den Zeitraum der Sommerferien von 2018 an auf 90 Tage strecken. Einen entsprechenden Beschluss haben die Minister am Donnerstag in Dresden abgenickt.
Auch der Automobilclub ADAC sowie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordern eine Entzerrung der Ferienzeiten. Zuständig ist die Kultusministerkonferenz. Die Schulferien bis 2017 sind allerdings schon festgelegt.
Insbesondere vor dem Korridor 2014 warnen ADAC und Dehoga. „71 Tage sind definitiv zu wenig, um den Bürgern eine vernünftige Urlaubsplanung zu ermöglichen“, sagte Dehoga-Geschäftsführerin Ingrid Hartges. In diesem Jahr waren es noch 85 Tage. Eine verstärkte Nachfrage führe zu höheren Preisen. Unter der verkürzten Saison litten die Hotels und Restaurants.
Jacqueline Grünewald vom ADAC in NRW warnt zudem vor drohenden Staus. „Es gibt 2014 mehr Tage, an denen viele Menschen in den Urlaub starten.“ Besonders dramatisch sei das, weil sich die Ferien der drei bevölkerungsreichsten Bundesländer NRW, Bayern und Baden-Württemberg drei Wochen lang überschneiden. Das müsse besser geplant werden, fordern sowohl ADAC als auch Dehoga.
Jeder Tag, um den sich die Korridore verkürzten, koste die Wirtschaft bis zu 120 Millionen Euro Umsatz, warnte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister, Harry Glawe (CDU). „Für die Planung müssen neben pädagogischen auch ökonomische und touristische Gesichtspunkte einbezogen werden.“
Der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Udo Michallik relativierte am Donnerstag: „2011 bis 2017 decken die Sommerferientage eine Zeitspanne von im Schnitt rund 81 Tagen ab.“ Wenn man dazu die 14-tägigen Pfingstferien im Süden mitrechnet, ergebe sich eine Zeitspanne von mehr als 90 Tagen zum Reisen.