dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
London Stock Exchange geht gestärkt in Fusion mit Deutscher Börse
London (dpa) - Der Londoner Börsenbetreiber LSE präsentiert sich vor dem geplanten Zusammenschluss mit der Deutschen Börse in guter Verfassung. Die zahlreichen in den vergangenen Jahren zugekauften Firmen und die rege Handelstätigkeit an den nervösen Finanzmärkten spülten 2015 reichlich Geld in die Kasse der London Stock Exchange. Der Überschuss verdreifachte sich fast auf 328,3 Millionen Pfund, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Die Aktionäre sollen mit einer deutlich höheren Dividende daran teilhaben. Der Umsatz legte um 78 Prozent auf 2,3 Milliarden Pfund (knapp 3 Mrd Euro) zu. Dazu trug allein US-Indexanbieter Russell fast eine Milliarde Pfund bei. „Wir sind in allen Geschäftsbereichen aus eigener Kraft gewachsen“, betonte Firmenchef Xavier Rolet. „Das sind wirklich starke Zahlen.“
Volkswagen zeigt Ende April Zahlen und empfängt Ende Juni Aktionäre
Wolfsburg (dpa) - Europas größter Autobauer Volkswagen empfängt seine Aktionäre erstmals nach dem Ausbruch des Diesel-Skandals am 22. Juni zur Hauptversammlung. Das teilte der Konzern am Freitag mit. Wie in den Vorjahren lädt VW zu dem Treffen der Anteilseigner nach Hannover. Das Unternehmen hatte seine Hauptversammlung Anfang Februar ebenso verschoben wie die Vorlage der Jahresergebnisse. Auslöser waren die offenen Fragen in der Abgas-Affäre. Nun steht aber auch der neue Termin für die Bilanzvorlage: 28. April in Wolfsburg. Ursprünglich hätten die Zahlen nächste Woche in Berlin erläutert und das Aktionärstreffen Ende April stattfinden sollen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird bei VW intern damit gerechnet, dass die Hauptversammlung noch am Folgetag 23. Juni weiterläuft.
ProSieben kommt in den Dax - K+S steigt ab
Eschborn (dpa) - Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 steigt noch vor Ostern in die erste Börsenliga auf. Es wird im Dax die Aktien des Salz- und Düngerherstellers K+S ersetzen, die ihrerseits in den MDax absteigen werden. Der Wechsel werde am Freitag, 18. März, nach Handelsschluss vorgenommen und zum Montag, 21. März, wirksam, teilte die Deutsche Börse am späten Donnerstagabend in Eschborn mit. Die Kursbilanz der K+S-Aktien seit Jahresbeginn ist enttäuschend: Mit einem Minus von fast 12 Prozent entwickelte sich das Papier schlechter als der deutsche Leitindex.
Anklage gegen K+S-Chef - Vorwurf: Trinkwasser verunreinigt
Kassel/Meiningen (dpa) - Weil der Kali-Produzent K+S über Jahre Trinkwasser mit Salzabwasser verunreinigt haben soll, sind K+S-Chef Norbert Steiner und der Aufsichtsratsvorsitzende Ralf Bethke angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft im thüringischen Meiningen wirft ihnen Gewässerverunreinigung und unerlaubten Umgang mit Abfällen vor. Die Anklage war bereits seit einiger Zeit bekannt, am Freitag bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass sich die Vorwürfe auch gegen die beiden Topmanager richten. Angeklagt sind insgesamt 14 K+S-Mitarbeiter sowie Beschäftigte des Thüringer Landesbergamtes. K+S wollte sich dazu am Freitag nicht äußern. Im September 2015 hatten Ermittler wegen des Verdachts illegaler Abfallentsorgung Büro- und Geschäftsräume von K+S sowie zwei Privathäuser durchsucht.
Bericht: Zielke Favorit für Blessing-Nachfolge bei Commerzbank
Frankfurt/Main (dpa) - Bei der Commerzbank ist die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Vorstandschef, Martin Blessing, einem Zeitungsbericht zufolge wohl entschieden. Wie die „Welt am Sonntag“ am Freitag auf ihrer Internet-Seite schrieb, laufe alles auf den bisherigen Privatkundenvorstand Martin Zielke hinaus. Der Manager sitzt seit 2010 im Vorstand der zweitgrößten börsennotierten deutschen Bank. Das schwache Filialgeschäft hat er in den vergangenen Jahren wieder auf Wachstumskurs gebracht. Ein Bank-Sprecher wollte die Meldung nicht kommentieren. Zielke würde damit das Rennen gegen eine Reihe interner und externer Kandidaten machen. Der Aufsichtsrat hatte lange auch nach einer Frau als Nachfolgerin für Blessing gesucht.
Neue Marketingchefin soll Machtstreit bei Playmobil beenden
Zirndorf (dpa) - Mit der langjährigen Playmobil-Vertriebsexpertin Silke Heinrich als neuem Vorstandsmitglied soll bei dem fränkischen Spielwarenhersteller personell wieder Ruhe einkehren. Die 46-Jährige folge im dreiköpfigen Management auf die bisherige Marketingchefin Judith Weingart, wie die Playmobil-Herstellerfirma Geobra Brandstätter am Freitag mitteilte. Die langjährige Vertraute des verstorbenen Playmobil-Alleineigentümers Horst Brandstätter hatte ihren Hut wegen interner Querelen bei der geplanten Neuausrichtung des Konzerns nehmen müssen. „Wir wollen neue Umsatzpotenziale erschließen und werden dafür unsere Vertriebsstruktur weiter ausbauen“, kündigte sie an. Auch das Lizenzgeschäft und neue digitale Angebote für die junge Zielgruppe wolle sie entwickeln.
Sparkassen prüfen Geldaufbewahrung im Tresor statt bei der EZB
München/Berlin (dpa) - Als Reaktion auf die Strafzinsen für Geldeinlagen bei der Europäischen Zentralbank denken einige Sparkassen über eine Aufbewahrung höherer Summen im eigenen Tresor nach. Einige bayerische Institute hätten sich bereits erkundigt, wie der Versicherungsschutz in diesem Fall erhöht werden müsste, sagte eine Sprecherin des bayerischen Sparkassenverbandes am Freitag in München. Die Zeitung zitierte aus einem internen Rundschreiben des Verbandes, in dem die Frage mit Beispielrechnungen erörtert worden sei. „Die Sparkassen stellen sich deshalb die Frage, ob es für sie wirtschaftlicher sein könnte, hohe Bargeldwerte nicht, wie bisher, bei der EZB einzulagern, sondern stattdessen selbst zu verwahren.“ Die Sprecherin des Sparkassenverbandes betonte allerdings, dass es sich nur um ein theoretisches Szenario handele.
Immer noch wenig klimaschonende Limousinen bei Bundesministerien
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat trotz aller politischen Bekenntnisse noch immer nur relativ wenige Elektroautos und besonders klimaschonende Limousinen im eigenen Fuhrpark. Mehr als zehn Prozent Niedrigemissions-Fahrzeuge in der Flotte haben aktuell fünf der 14 Ministerien, wie das Innenressort auf eine schriftliche Frage der Grünen antwortete. Spitzenreiter der Regierungsbehörden ist das Bundespresseamt mit 44 Prozent, gefolgt vom Verkehrsressort mit 33 Prozent. In der Flotte des Kanzleramts stoßen 5 Prozent der Wagen weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer aus.
Microsoft lässt Datenverkehr in der Cloud von Bundesdruckerei sichern
Berlin/München (dpa) - Microsoft arbeitet bei seinem Cloud-Angebot „Made in Germany“ mit der Bundesdruckerei als weiterem Partner zusammen. Der sichere Transport der Daten zwischen Kunden und Servern soll künftig mit Hilfe der Zertifizierungsstelle D-Trust der Bundesdruckerei erfolgen. Dabei sollen beide Stellen zuverlässig über sogenannte TLS-Zertifikate authentifiziert werden, um einen sicheren und verschlüsselten Datenverkehr zu gewährleisten, teilte Microsoft am Freitag mit. Auch ihre eigenen Anwendungen könnten Kunden über die Zertifikate von D-Trust absichern.
Goldpreis weiter im Höhenflug - höchster Stand seit einem Jahr
London/Frankfurt (dpa) - Der Goldpreis hat seine Erholung der vergangenen Wochen fortgesetzt und am Freitag den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht. Im Vormittagshandel sprang der Preis für das Edelmetall erneut deutlich nach oben. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) kostete an der Börse in London in der Spitze 1274,91 US-Dollar. Damit ist Gold so wertvoll wie zuletzt im Februar 2015. Seit dem Jahresbeginn konnte der Goldpreis um 19 Prozent zulegen. Zuletzt habe er Auftrieb durch die Kursschwäche des US-Dollar erhalten, der im Handel mit dem Euro auf ein Wochentief gefallen war, erklärten Rohstoffexperten der Commerzbank. Gold wird in Dollar gehandelt - ein Wertverlust der US-Währung macht das Edelmetall außerhalb des Dollarraums günstiger und stärkt so die Nachfrage.
Dax setzt Erholung fort
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag seinen Erholungskurs fortgesetzt. Zuletzt lag der Dax noch 0,27 Prozent im Plus bei 9778,16 Punkten. Der MDax, in dem die mittelgroßen Unternehmen versammelt sind, rückte zuletzt um 0,56 Prozent auf 19 751,32 Zähler vor. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,50 Prozent auf 1657,91 Punkte. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,09 auf 0,08 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 142,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,14 Prozent auf 165,45 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0970 (Donnerstag: 1,0901) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9116 (0,9173) Euro.