dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

EZB hält still: Leitzins bleibt trotz Mini-Inflation bei 0,25 Prozent

Brüssel (dpa) - Trotz der nach wie vor sehr niedrigen Inflation hält die Europäische Zentralbank (EZB) still. Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag bei seiner auswärtigen Sitzung in Brüssel, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent zu belassen, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Experten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet, nachdem die Jahresteuerung im Euroraum im April von 0,5 Prozent im Vormonat auf 0,7 Prozent gestiegen war. Allerdings liegt die Inflation weiterhin deutlich unterhalb der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent. Das wird nach Prognosen der Notenbank auch noch lange so bleiben.

Commerzbank macht Aktionären Hoffnung auf bessere Zeiten

Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank verspricht ihren Aktionären schon für das laufende Jahr bessere Ergebnisse. „2014 werden wir in allen Segmenten der Kernbank weiter wachsen. Im laufenden Jahr werden wir besser abschneiden als 2013“, sagte Vorstandschef Martin Blessing am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Frankfurt. Auf die erste Dividende seit der Finanzkrise müssen die Anteilseigner allerdings weiterhin warten. Trotz erfreulicher Signale schlage sich der Konzernumbau noch nicht ausreichend in den Zahlen nieder, sagte Blessing: „Noch sind wir nicht am Ziel. Und auf dem Weg müssen wir uns auf Gegenwind einstellen.“ Schon heute zeichne sich ab, „dass neue erhebliche Lasten auf den Bankensektor zukommen“.

„FAZ“: Paris dringt auf Angebot von Siemens für Alstom

Berlin (dpa) - Frankreichs Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg lehnt das Angebot von General Electric (GE) für Alstom klar ab. „Die GE-Offerte ist kein Angebot einer Allianz, sondern einer Übernahme - ein Angebot, das zur dauerhaften Schwächung der verbleibenden Alstom-Transportsparte führen würde“, sagte der Minister der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Der deutsche Elektrokonzern und der US-Rivale GE liefern sich ein Übernahmegefecht um den französischen Hersteller von Kraftwerkstechnik und Hochgeschwindigkeitszügen.

US-Wachstum treibt Telekom-Umsatz

Bonn (dpa) - Die Deutsche Telekom hat endlich Erfolg auf dem schwierigen US-Markt: Im ersten Quartal gewann der Konzern dort mehr als zwei Millionen neue Kunden. Damit legte der Umsatz insgesamt zu, wie Telekomchef Tim Höttges am Donnerstag in Bonn berichtete. Wegen hoher Ausgaben für Werbung und günstige Einsteigertarife in den USA litt aber das Ergebnis. Nur aufgrund eines Sonderertrags aus einem Anteilsverkauf konnte Höttges unter dem Strich einen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifachten Gewinn präsentieren. Der Umsatz der Konzernmutter legte im ersten Quartal um acht Prozent auf 14,9 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stand ein verdreifachter Konzerngewinn von 1,8 Milliarden Euro wegen des Teilverkaufs des Internetportals Scout24.

Adidas: Mittelfristige Ziele könnten verfehlt werden

Fürth (dpa) - Europas größter Sportartikelhersteller Adidas hat seine Aktionäre darauf eingestimmt, nicht alle mittelfristigen Ziele plangemäß zu erreichen. Zwar werde Adidas währungsbereinigt die meisten, wenn nicht alle für das Jahr 2015 angestrebten operativen Ziele schaffen, sagte Vorstandschef Herbert Hainer am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Fürth. „Es könnte allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wir ursprünglich gedacht hatten.“ Zudem stellten negative Währungseffekte „ein erhebliches Risiko“ dar.

Lanxess steht vor Umbruch

Köln (dpa) - Der angeschlagene Spezialchemiekonzern Lanxess steht vor einer grundlegenden Neuausrichtung. Bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag in Köln kündigte der neue Vorstandschef Matthias Zachert erste Schritte an, um das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Dazu gehört auch der Abbau von Jobs, vor allem in der Verwaltung. Wie viele der derzeit weltweit 17 000 Stellen bei Lanxess auf der Kippe stehen, sagte Zachert nicht. Darüber hinaus prüft der Vorstand derzeit Schließungen von Produktionsanlagen, insbesondere in der Kautschuk-Sparte.

Mehr Deutsche müssen sonntags arbeiten

Saarbrücken (dpa) - Ackern statt Abschalten: Mehr als jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland muss auch sonntags oder an Feiertagen arbeiten. Und die Tendenz ist steigend - 1995 musste nur jeder Fünfte an solchen Ruhetagen ran. Das geht aus einer Stellungnahme der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die der dpa vorliegt. Die „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstag) hatte zuerst darüber berichtet. Die Daten stammen aus Erhebungen des Statistischen Bundesamts. Demnach werden allerdings auch Selbstständige und Freiberufler erfasst, die häufiger an Sonn- und Feiertagen arbeiten.

Dax auf Berg- und Talfahrt

Frankfurt/Main (dpa) - Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi haben den Dax am Donnerstag auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. Nach einem freundlichen Verlauf am Morgen drehte der deutsche Leitindex am Nachmittag zunächst in die Verlustzone und sprang dann wieder nach oben. Zuletzt stieg der Dax um 0,44 Prozent auf 9563 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,22 Prozent am Vortag auf 1,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 135,05 Punkte. Der Bund Future gewann 0,24 Prozent auf 144,85 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3953 (Mittwoch: 1,3927) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7167 (0,7180) Euro.