dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Lufthansa stellt Flugbetrieb wegen Pilotenstreik weitgehend ein
Frankfurt/Hamburg (dpa) - Wegen der Streikdrohung ihrer Piloten stellt die Lufthansa ihren Flugbetrieb ab Mittwoch für drei Tage weitgehend ein. Gut 3800 Flüge werden gestrichen, rund 425 000 Fluggäste seien betroffen, teilte die Airline am Montag mit. In den drei Tagen von Mittwoch bis Freitag sollen nur rund 500 Flüge auf kurzen und mittleren Strecken verkehren. Es handele sich um einen der größten Ausstände in der Geschichte der Lufthansa. Auch die meisten Frachtflüge der Lufthansa Cargo seien bereits abgesagt. Lufthansa bietet ihren Gästen umfangreiche Möglichkeiten zur Umbuchung an. Die Passagiere werden zudem gebeten, sich auf der Internet-Seite zu informieren.
Inflation in Euroländern so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr
Luxemburg (dpa) - Die Inflation in den 18 Euro-Ländern ist im März überraschend auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren gesunken. Die jährliche Teuerungsrate betrug 0,5 Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg in einer ersten Schätzung mit. So gering war der Preisauftrieb zuletzt im November 2009 gewesen. Im Vormonat Februar hatte die Rate noch 0,7 Prozent betragen. Mit den neuen Zahlen entfernt sich die Inflationsrate weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp 2,0 Prozent, bei der die Währungshüter die Preisstabilität gewahrt sehen. Damit steigt der Druck auf die EZB, die Zinsen niedrig zu halten oder noch zu senken.
Erster Streik des Jahres bei Amazon in Leipzig
Leipzig (dpa) - Nach mehrmonatiger Pause hat die Gewerkschaft Verdi die Streiks beim US-Versandriesen Amazon wieder aufgenommen. Am Montag waren die Beschäftigten des Standorts Leipzig zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago sagte, er rechne mit einer Beteiligung von 400 bis 500 Kollegen. Der erste Streik in diesem Jahr sei eine Reaktion auf Aussagen des Amazon-Managements von vergangener Woche, wonach Tarifverhandlungen weiter strikt abgelehnt werden. Zuletzt hatte Verdi das Weihnachtsgeschäft bei Amazon in Leipzig und im nordhessischen Bad Hersfeld bestreikt.
Arbeitnehmer zufriedener - Chefs müssen besser werden
Berlin (dpa) - Die gute Wirtschaftslage und der hohe Bedarf an Fachkräften lassen nach einer Umfrage die Zufriedenheit in deutschen Büros und Werkshallen auf Bestwerte steigen. Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz schwindet und die Motivation steigt, wie aus einer Erhebung des Beratungsunternehmens Gallup hervorgeht. Trotzdem müssen aus Sicht der Studien-Autoren die Führungskräfte in den Betrieben besser werden. 45 Prozent der Beschäftigten meinen nach der Umfrage, dass sie fester im Sattel sitzen als im Vorjahr. Der Anteil derer, die um ihren Job zittern, hat mit 8 Prozent einen Tiefstand erreicht. Das Vertrauen in die finanzielle Zukunft des eigenen Unternehmens erreichte den besten Wert in zehn Jahren.
Deutsche Industrie investiert mehr im Ausland
Berlin (dpa) - Die deutsche Industrie will in diesem Jahr deutlich mehr im Ausland investieren als 2013. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 2500 Unternehmen. Demnach planen 33 Prozent der Firmen, die im Ausland investieren, einen höheren Kapitaleinsatz, wie der DIHK am Montag mitteilte. Bei 54 Prozent sollen die Auslandsinvestitionen gleichbleiben, bei 13 Prozent sinken. Die großen Gewinner seien die europäischen Nachbarländer. 46 Prozent der Unternehmen wollten in den ersten 15 EU-Ländern investieren. 42 Prozent gaben China an, 30 Prozent Nordamerika, 26 Prozent die Gruppe Russland, Südosteuropa, Türkei und 23 Prozent die neuen EU-Mitgliedsländer (seit 2004). Bei dieser Frage war die Nennung mehrerer Regionen möglich.
Zahl der offenen Stellen stagniert
Nürnberg (dpa) - Die Arbeitskräftenachfrage in deutschen Unternehmen ist weiter hoch - allerdings wächst die Zahl der offenen Stellen längst nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Unternehmen hätten zum Frühjahrsbeginn etwa so viele freie Jobs angeboten wie im Februar, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei der Veröffentlichung ihres Stellenindexes BA-X am Montag in Nürnberg. Der Indikator sei im März lediglich um einen Punkt auf 154 Zähler gestiegen, nachdem er im Vormonat leicht gesunken war.
Für die kommenden Monate zeigt sich die Nürnberger Bundesbehörde dennoch zuversichtlich. „Grundsätzlich optimistische Ausblicke der Unternehmen lassen einen hohen Kräftebedarf erwarten“, betonte die BA in einer Mitteilung.
Chinas Telekom-Gigant Huawei kann Gewinn kräftig steigern
Shenzhen (dpa) - Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr kräftig um 34,4 Prozent auf 21 Milliarden Yuan (2,45 Mrd Euro) steigern können. Die Gründe sind unter anderem das florierende Smartphone-Geschäft und Sparmaßnahmen, wie aus dem endgültigen Jahresbericht hervorgeht, den der zweitgrößte Netzwerkausrüster der Welt am Montag im südchinesischen Shenzhen vorlegte. Der Umsatz wurde um 8,5 Prozent auf 239 Milliarden Yuan gesteigert. Die große Netzwerksparte erreichte einen Zuwachs um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 166,5 Milliarden Yuan. In diesem Jahr erhofft sich das Unternehmen neue Möglichkeiten durch die Einführung des mobilen Breitbands, insbesondere LTE.
Moderate Gewinne - Positive US-Vorgaben stützen
Frankfurt/Main (dpa) - Zum Auftakt einer mit vielen wichtigen Konjunkturterminen gespickten Woche hat der Dax am Montag moderat zugelegt. Nach einem Ausflug in die Verlustzone stand das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Nachmittag in Erwartung einer festeren Wall Street wieder mit 0,19 Prozent im Plus bei 9605 Punkten. Der MDax stieg um 0,46 Prozent auf 16 520 Zähler, und der TecDax rückte um 0,62 Prozent auf 1254 Punkte vor. Der Eurostoxx 50 stand mit 0,27 Prozent im Plus. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3788 (Freitag: 1,3759) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7253 (0,7268) Euro.