dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Flughafen-Aufsichtsrat: Starttermin und Kosten Anfang 2014
Berlin (dpa) - Der Aufsichtsrat des neuen Hauptstadtflughafens will Anfang 2014 einen Eröffnungstermin und die Mehrkosten des Milliardenprojekts nennen. Das kündigte der Verkehrsstaatssekretär des Bundes, Rainer Bomba (CDU), am Freitag an. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Freitag) wird das Projekt noch einmal um 1,1 Milliarden Euro teurer. Das Blatt beruft sich auf Berechnungen eines Projektsteuerers. Bomba wollte die Zahl am Freitag weder bestätigen noch dementieren. Dies sei eine Spekulation. Auch der Brandenburger Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider (SPD) bestätigte den Bericht nicht. „Ich kenne diese Unterlagen nicht“, sagte der Flughafen-Aufsichtsrat auf Anfrage. Die Geschäftsführung solle bei der Aufsichtsratssitzung am 13. Dezember „belastungsfähige Zahlen“ zu den Kosten vorlegen, fügte Bretschneider hinzu.
Stimmung in Chinas Industrie steigt auf 18-Monatshoch
Peking (dpa) - Chinas Wirtschaft kommt wieder stärker in Schwung. Im Oktober erreichte die Stimmung in den Führungsetagen von Industrieunternehmen den höchsten Stand seit 18 Monaten. Der Einkaufs- und Logistikverband (CFLP) meldete am Freitag einen Anstieg des Einkaufsmanagerindex für die Industrie von 51,1 Punkten im Vormonat auf 51,4 Zähler. Experten hatten hingegen nur einen leichten Zuwachs auf 51,2 Punkte erwartet. Werte über der Marke 50 deuten auf Wachstum in Chinas Industrie hin. Auch der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie fiel im Oktober besser aus als erwartet. Der Indikator stieg von 50,2 Zählern im Vormonat auf 50,9 Punkte, wie HSBC nach endgültigen Daten mitteilte.
Royal Bank of Scotland vor neuen Milliarden-Abschreibungen
London (dpa) - Die seit der Finanzkrise größtenteils verstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) wird für die Auslagerung ihrer Risikopapiere nicht aufgespalten, sondern bildet eine interne „Bad Bank“. Diese soll Risikopapiere im Umfang von 38 Milliarden britischen Pfund (knapp 45 Mrd Euro) abwickeln. Dies dürfte im Schlussquartal zu Abschreibungen von rund 4,5 Milliarden Pfund führen, hieß es. Neben bereits nicht mehr zum Kerngeschäft zählenden Anlagen im Volumen von 23,5 Milliarden Pfund sollen weitere problematische Positionen im Volumen von 14,8 Milliarden aus der Kernbank in die Abbausparte geschoben werden.
Entscheidung über Max Bahr soll nächste Woche fallen
Hamburg (dpa) - Die endgültige Entscheidung über die Zukunft der insolventen Baumarktkette Max Bahr fällt voraussichtlich in der kommenden Woche. Die Gespräche mit dem Konsortium um die Dortmunder Hellweg-Gruppe dauern weiter an, sagte ein Sprecher der Insolvenzverwalter am Freitag. Das Konsortium, an dem auch die ehemalige Eignerfamilie Möhrle beteiligt ist, will 73 Max-Bahr-Märkte übernehmen und wollte ursprünglich bis Ende Oktober den Vertrag unterzeichnen. Wegen der komplexen Verhandlungen, bei denen auch Gläubiger, Banken, Waren- und Kreditversicherer und Vermieter ein Wort mitzusprechen haben, dauern die Gespräche offenbar länger als geplant. Weitere 230 Praktiker- und Max-Bahr-Märkte sind im Ausverkauf und werden einzeln verwertet.
EU stoppt Stromfresser: Industrie sieht sich gerüstet
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Elektroindustrie wird die strengeren EU-Regeln für stromfressende Staubsauger nach Überzeugung des Branchenverbands ZVEI meistern. Zwar stünden die Entwicklungsabteilungen aller Hersteller vor betriebsamen Monaten, weil der Verkauf von Staubsaugern ab 1600 Watt Leistung von September 2014 an in der EU verboten ist, sagte der Geschäftsführer des ZVEI-Fachbereichs Hausgeräte, Werner Scholz, der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt: „Aber sie werden es hinbekommen. Da bin ich mir ganz sicher.“ Das gelte nicht nur für Branchengrößen wie Miele, Vorwerk, Bosch oder Siemens, sondern auch für kleinere Mittelständler. Und auch Verbraucher müssten keine Qualitätseinbußen fürchten: „Dass man deswegen länger staubsaugen muss - diese Angst kann man den Verbrauchern nehmen.“
Dax tritt nach Rekorden auf der Stelle - Kaum Impulse
Frankfurt/Main (dpa) - Zum Ausklang einer weiteren Rekordwoche hat der Dax am Freitag eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Mangels Impulsen stand der deutsche Leitindex am frühen Nachmittag mit minus 0,05 Prozent nahezu unverändert bei 9029 Punkten. Damit steuert das Börsenbarometer aber immer noch auf einen Wochengewinn von rund einem Prozent zu. Der MDax hingegen, der im Verlauf erstmals die Schwelle von 16 000 Punkten überwunden hatte, baute seine Gewinne aus, auf zuletzt plus 0,39 Prozent auf 16 052 Punkte. Der TecDax rückte um 0,35 Prozent auf 1133,84 Punkte vor. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,35 (Vortag: 1,36) Prozent. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3505 (Donnerstag: 1,3641) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7405 (0,7331) Euro.