Finanzinvestor will Küchengerätehersteller WMF kaufen
Geislingen/London (dpa) - Der Küchengerätehersteller WMF soll in die Hände des Finanzinvestors KKR gehen. Die Finedining Capital GmbH, eine von der KKR beratene Holdinggesellschaft, wolle ein Übernahmeangebot für sämtliche WMF-Anteile abgeben, teilte KKR am Freitag in London mit.
Mit dem WMF-Hauptaktionär, der Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis, ist sich KKR den Angaben zufolge schon handelseinig. Allerdings steht noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. WMF zählt zu den großen Herstellern gewerblicher Kaffeevollautomaten, Kochgeschirr und Besteck. An der Börse schossen WMF-Papiere als Reaktion um fast 23 Prozent nach oben.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der WMF-Konzern einen Umsatz von knapp 980 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern stieg auf 44,4 Millionen Euro. Beschäftigt werden mehr als 6000 Mitarbeiter. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Thorsten Klapproth mindestens eine Milliarde Euro Umsatz erzielen.
Capvis kontrolliert über die zu ihm gehörende Gesellschaft Crystal Capital rund 52 Prozent der Stammaktien und gut 5 Prozent der Vorzugsaktien. 2006 hatte sie die Mehrheit nach früheren Angaben für lediglich rund 92 Millionen Euro erworben.
KKR will Capvis wie den übrigen Aktionären 47 Euro je WMF-Stammaktie zahlen. Die Vorzugsaktionäre sollen mindestens 31,70 Euro für jedes ihrer Papiere erhalten. Nach Berechnungen von dpa-AFX wäre das Unternehmen dadurch mit mindestens 586 Millionen Euro bewertet.
KKR sieht in dem Unternehmen mit Sitz in Geislingen (Kreis Göppingen) erhebliches Wachstumspotenzial. Der Finanzinvestor will die Expansion ins Ausland forcieren, insbesondere nach Asien und in die USA. Das deckt sich mit den Plänen von Vorstandschef Klapproth.