„Handelsblatt“: China blockiert Großauftrag für Airbus
Düsseldorf (dpa) - China nimmt den Flugzeugbauer Airbus laut einem Pressebericht im Streit um die Emissionsrechte im Luftverkehr in „Geiselhaft“.
Seit Wochen blockiere China eine milliardenschwere Bestellung über zehn Exemplare des weltgrößten Passagierfliegers A380, berichtet das „Handelsblatt“ am Freitag in seiner Online-Ausgabe.
Der Auftrag stammt der Zeitung zufolge von der Fluggesellschaft Hong Kong Airlines und sollte am kommenden Dienstag bei den ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Premierminister Wen Jiabao unterschrieben werden.
Ein Sprecher der EADS-Tochter Airbus wollte den Bericht nicht kommentieren: „Zu Kundenverhandlungen äußern wir uns nicht“. Laut Preisliste hätten die Flugzeuge einen Wert von 3,75 Milliarden Euro. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich.
Mit der Kauf-Blockade protestiere Chinas Regierung laut gegen die Pläne der EU, den Flugverkehr ab kommendem Jahr in den Handel mit CO2-Zertifikaten aufzunehmen. China werfe den Europäern einen Alleingang vor und sehe hohe Belastungen für seine stark wachsenden Fluggesellschaften. Allein die Fluggesellschaft Air China rechne mit Mehrkosten von 800 Millionen Euro. Im Grundsatz-Streit steht Airbus aufseiten der Chinesen. „Für ein globales Problem brauchen wir eine globale Lösung", sagte ein Unternehmenssprecher.