IG Metall wirft Zeitarbeitsfirmen Tricks bei Zuschlägen vor
Berlin/Frankfurt (dpa) - Die Gewerkschaft IG Metall wirft Zeitarbeitsfirmen vor, die neuen Branchenzuschläge für Leiharbeiter zu umgehen. „Wenn die Verleihfirmen so weiter machen, dann kommt die Branche nie aus der Schmuddelecke raus“, sagte IG-Metall-Justiziar Thomas Klebe in der „Berliner Zeitung“.
Leiharbeiter der Metall- und Elektroindustrie erhalten seit November erstmals tariflich abgesicherte Branchenzulagen, wenn sie länger als sechs Wochen an einen Betrieb ausgeliehen sind. „Auf Leiharbeiter wird Druck ausgeübt, ihre Arbeitsverträge zu ändern, um Lohnkosten zu sparen“, berichtete Klebe. Zudem würden sie oft zu niedrig eingruppiert, zudem würden bestehende Zulagen mit den neuen Branchenzuschlägen verrechnet.
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) zeigte sich besorgt. „Ich kann nur an die Branche appellieren, den Tarifvertrag einzuhalten“, sagte der Vizepräsident des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP), Thomas Bäumer. Wenn man das Flexibilitäts-Instrument Zeitarbeit erhalten wolle, müsse man sich an die Spielregeln halten.