Inflation in Deutschland schwächt sich ab

Wiesbaden (dpa) - Kräftige Preissprünge bei Sprit und Heizöl haben die Inflation im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 2008 getrieben. Zuletzt ging die Jahresteuerung aber wieder zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Für 2011 errechneten die Statistiker eine Preissteigerung um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Sie bestätigten damit vorläufige Zahlen. Volkswirte gehen davon aus, dass der Preisauftrieb wegen der düsteren Konjunkturaussichten weiter nachlassen wird. Noch schneller waren die Verbraucherpreise zuletzt vor drei Jahren gestiegen, als sie um 2,6 Prozent anzogen. 2010 hatte die Inflation bei 1,1 Prozent, im Krisenjahr 2009 nur bei 0,4 Prozent gelegen.

Ausschlaggebend für die kräftige Teuerung 2011 waren besonders die Preise für Energie, die um ein Zehntel kletterten. Preistreiber war unter anderem leichtes Heizöl, das um fast ein Viertel teurer wurde (24,5 Prozent). Für Kraftstoffe mussten die Verbraucher 11,0 Prozent mehr bezahlen. Ohne die Energiepreise hätte die Jahresinflation nach Berechnungen der Statistiker nur bei 1,3 Prozent gelegen.

Auch für Nahrungsmittel (plus 2,5 Prozent) und alkoholfreie Getränke (plus 6,1 Prozent) mussten die Verbraucher 2011 deutlich tiefer in die Tasche greifen. Butter verteuerte sich alleine um 14,2 Prozent, für Kaffee mussten die Konsumenten sogar 17,6 Prozent mehr berappen.

Hingegen wurden Elektrogeräte im vergangenen Jahr erneut deutlich günstiger. Für Notebooks mussten die Kunden 16,2 Prozent weniger bezahlen als 2010, Fernseher waren 14,8 Prozent günstiger. Bei Mobiltelefonen sanken die Preise um 14,5 Prozent.

Auch insgesamt war der Preisauftrieb zuletzt auf dem Rückzug. Im Dezember sank die Inflationsrate den dritten Monat in Folge. Die Verbraucherpreise stiegen auf Jahressicht nur noch um 2,1 Prozent. Im November hatte der Anstieg noch bei 2,4 Prozent, im Oktober bei 2,5 Prozent gelegen.

Auch im Dezember trieben die Kosten für Energie die Verbraucherpreise nach oben - mit Plus 8,0 Prozent allerdings nicht mehr so stark wie zuvor.

Von November auf Dezember machten sich Weihnachten und Silvester bemerkbar: Saisonbedingt stiegen die Preise um 0,7 Prozent. Besonders für Übernachtungen mussten Kunden mehr bezahlen: Hoteliers hoben ihre Preise um 21,5 Prozent an. Auch für Pauschalreisen mussten Urlauber 19,8 Prozent mehr ausgeben als im Vormonat.