Keine akute Versorgungslücke bei Seltenen Erden

Bonn (dpa) - Bei Metallrohstoffen aus der Gruppe der Seltenen Erden gibt es seit Jahresanfang keine akute Versorgungsnot mehr für die deutsche Wirtschaft.

Diese Befürchtung war zuvor entstanden, nachdem der Hauptlieferant China verschärfte Ausfuhrbeschränkungen erlassen und weitere Restriktionen angekündigt hatte. Die neu gegründete Deutsche Rohstoffagentur (DERA) spricht jetzt nicht mehr von einer drohenden „Versorgungskrise“.

Der Agentur lägen keine Informationen vor, dass deutsche Unternehmen derzeit unter Lieferlücken litten, sagte der DERA-Geologe Harald Elsner am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Bonn. „Aber es gibt auch noch keine Entwarnung.“ Kritisch bleibe die Lage in den nächsten Jahren bei einigen sogenannten schweren Seltenen Erden, vor allem bei Dysprosium für die Magnetherstellung.

Der Bonner Händler für Seltene Erden, Gunther Maassen, der direkt mit chinesischen Stellen im Geschäft ist, sagte der dpa, die Lage sei nach den Lieferbeschränkungen Pekings zwar „angespannt“, die Probleme seien aber lösbar. „Wir haben keine akuten Probleme oder Lieferausfälle.“

Seltene Erden werden in vielen modernen Hochtechnologieprodukten wie Handys, Computer-Chips oder Bildschirmen eingesetzt. China stellt in einem Quasi-Monopol rund 97 Prozent des weltweiten Angebots. Die deutsche Wirtschaft und auch die Bundesregierung hatten Besorgnisse über mögliche Engpässe geäußert.