Neue Deutsche-Bank-Spitze bekennt sich zu Deutschland
Berlin/Frankfurt/Main (dpa) - Die neuen Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, haben ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland abgegeben.
Bei einer Mitarbeiterveranstaltung an ihrem ersten Arbeitstag rief Fitschen am Freitag zudem Teamarbeit und die Nachhaltigkeit des Geschäfts als Grundprinzipien aus, wie die Tageszeitung „Die Welt“ berichtete. Damit habe er darauf angespielt, dass in den vergangenen Jahren kurzfristige Gewinne immer wieder zu Reputationsschäden geführt hatten, schreibt die Zeitung in ihrer Samstagsausgabe.
Zu Details einer langfristigen Strategie will sich das Duo erst im September äußern, wie die Deutsche Bank am Freitag mitgeteilt hatte. Das Duo Jain/Fitschen führt den Dax-Konzern seit Freitag, ihr Vorgänger Josef Ackermann hatte sich am Donnerstag auf der Hauptversammlung nach zehn Jahren an der Spitze des Instituts verabschiedet.
Der gebürtige Inder Jain erwartet einen harten Ausleseprozess unter den wichtigsten Banken der Welt. „Am Ende werden im Wettbewerb fünf bis sechs wirklich globale Banken übrig bleiben. Und die Deutsche Bank wird eine davon sein“, sagte er laut „Welt“ bei der Mitarbeiterversammlung in Frankfurt, die an die Standorte in London, New York und Singapur übertragen wurde. „Es ist ein klarer Vorteil, dass wir unseren Hauptsitz und unseren Heimatmarkt in Deutschland haben“, sagte Jain dem Bericht zufolge. „Wir haben unseren Sitz in einer der besten Volkswirtschaften der Welt.“
Die Bank will zudem an ihrer breiten Aufstellung festhalten. „Wir bekennen uns dauerhaft zu unserem Universalbankmodell und setzen in Zukunft auf einen teamorientierten Führungsansatz“, hatte Jain am Freitag mitteilen lassen. Fitschen, der bei der Mitarbeiterveranstaltung zuerst auftrat, rief die Teamarbeit ebenfalls als neues Grundprinzip aus. „Banken werden nur Erfolg haben, wenn sie wirklich als globale Teams arbeiten.“ Das setze Vertrauen und gegenseitigen Respekt voraus. „Zwischen Anshu und mir besteht das, ebenso im Vorstand und zum Aufsichtsrat.“ Erst nach monatelangem öffentlichen Gezerre hatte sich die Bank im Sommer 2011 auf das Duo Jain/Fitschen geeinigt.